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432 A. Phalen,
also nicht Figur durch Abstraktion gewonnen werden. Wäre nun
das Sein ein abstrakter Begriff, so wäre er der abstrakteste von
allen, da er von allen ausgesagt werden kann und durch Abstrak-
tion aus jedem anderen Begriff muss gewonnen werden können.
Könnte ich aber bei dem Quadrat in der Abstraktion das Sein
unterscheiden, so müsste ich die Aufmerksamkeit auf die übrigen
Begriffe richten und bei ihnen dann nicht das Sein wahrnehmen
können. Solchenfalls aber kann das Sein nicht bei jedem Begriff
in der Abstraktion unterschieden werden und ist demnach nicht
der abstrakteste Begriff und damit überhaupt kein abstrakter Be-
griff. Man kann auch die Sache so ausdrücken. Wenn ich bei
A in der Abstraktion das Sein und dann eine andere Bestimmt-
heit A’ unterscheiden könnte, wodurch die Bestimmtheit des A
vollständig angegeben wäre, so müsste, wenn das Sein ein ab-
strakter Begriff und damit der abstrakteste von allen sein soll,
auch bei dem Begriff A’ das Sein unterschieden werden können.
Nun sollte indessen der einzige Unterschied zwischen A und A’
der sein, dass in A auch das Sein nebst A’ enthalten war. Kann
nun bei A’ selbst das Sein unterschieden werden, so fällt der Un-
terschied fort. Ich kann also nicht bei A das Sein und eine an-
dere Bestimmung unterscheiden. Dann ist aber das Sein keine
abstrakte Bestimmung.
Man könnte einwenden, dass vielleicht die Forderung der for-
malen Logik nach einem Genus proximum und einer Differentia
specifica für jeden Begriff, der nicht Genus summum ist, nicht be-
fugt ist. Wenn A von B ausgesagt werden kann, ohne deshalb
daselbe wie B zu sein, so ist es vielleicht doch nicht so sicher,
dass man weitere Bestimmungen bei B zu fordern hat. So scheint
es ja z B., dass Röte als Farbe bezeichnet werden kann, ohne
dass man deshalb andere Bestimmungen bei derselben angeben
kann. — Wird jedoch das Sein als ein besonderer Begriff gefasst,
der als Bestimmung von dem, was ist, ausgesagt wird, so muss
es Bestimmung bei sich selbst sein. Dies ist nun an sich wider-
sinnig, da es die Annahme einer Differenz in sich schliesst, die zu-
gleich keine Differenz ist. Wird dies aber angenommen, so muss
jeder Begriff sich selbst zur Bestimmung haben. Der Begriff A
hat demnach ausser dem Sein auch A zur Bestimmung. Dieses
A muss dann von dem verschieden sein, von dem es ausgesagt
wird. Nun ist das bestimmte A vollkommen bestimmt durch seine
Bestimmungen Sein und A. A als Bestimmung muss dann einer
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