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Das Erkenntnispro blem in Hegels Philosophie. 431
bürg eine Tendenz vorhanden ist, die Negation als ein Urteil über
die Falschheit eines anderen Urteils zu fassen, diese Tendenz kommt
aber nie zum völligen Durchbruch und vermag sich nicht über das
Stadium eben einer nur unklaren Tendenz zu erheben.
Trendelenburg meint also, dass Hegel nicht durch reine Ne-
gation neue Begriffe gewinnen kann. Die Frage ist dann für ihn
die, ob es durch reale Opposition geschieht. Dies ist, sagt er, un-
möglich, da die reale Opposition nicht auf rein logischem Wege
gewonnen werden kann. Da Trendelenburg offenbar, wie in ei-
nem Gedankengange auch Hegel, meint, dass auf rein logischem
Wege ein Begriff aus einem anderen nur dann gewonnen werden
kann, wenn er als Bestimmung darin analytisch enthalten ist, so
ist es ja klar, dass das real Entgegengesetzte nicht auf rein logi-
schem Wege hergeleitet werden kann. Wenn nun Hegel doch an-
nimmt, dass man auf rein logischem Wege der entgegengesetzte
Begriff gewinnen kann, so ist es ja von keinem Interesse, wenn
nur auf den Widerspruch hierin hingewiesen wird. Er liegt nur
allzu sehr auf der Hand. Damit ein Denker wie Hegel zu einer
solchen Auffassung getrieben wurde, müssen eigentümliche Schwie-
rigkeiten vorgelegen haben, wodurch die Sache auf irgend eine Weise
begreiflich wird. Nur ein Nachweis hiervon kann von Interesse sein.
Wenn nun auf logischem Wege der reale Gegensatz nicht ge-
wonnen werden kann, so erhebt sich indessen für Trendelenburg
die Frage, wodurch Hegel in der Begriffsentwicklung weitergelangen
kann. In vielen Fällen geschieht dies, sagt er, durch reflektierende
Vergleichung. So ist das reine Sein nur im Vergleich mit dem kon-
kreten Sein der Anschauung Nichts. Es scheint hier, als wenn Tren-
delenburg meinte, dass es einen Begriff von einem reinen Sein gäbe,
da dieses ja nur im Vergleich mit dem Sein der Anschauung, nicht
aber in sich selbst widersprechend und nichtig sein soll. Die Kritiker,
die sich gegen diese erste Trilogie bei Hegel gewandt haben, sind im
allgemeinen der Ansicht gewesen, dass es wirklich einen’vernünftigen
Begriff eines reinen Seins, gewonnen durch Abstraktion, giebt.
Dies führt indessen zu Widersprüchen. Wäre das Sein ein ab-
strakter Begriff, so müsste er durch Abstraktion aus einem Seien-
den gewonnen werden können. Wird bei der Auffassung z. B.
des Quadrats von dessen Eigenschaft als Figur abstrahiert, und
wird die Aufmerksamkeit auf die übrigen Bestimmungen gerichtet,
so kann ja nicht bei diesen Figur unterschieden werden, da ich
eben von dieser absehe. Aus diesen anderen Bestimmungen kann
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