Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
448 A. Phalen,
muss auch für die partikularen und negativen Urteile gelten. Wenn
einige S P sind, so sind ja S und P als Bestimmungen in Ein und
demselben enthalten, können dann von diesem ausgesagt werden
und sind dann identisch mit diesem und mit einander. Wird da-
gegen gesagt, dass S nicht P ist, so wird dies ja so gefasst, dass
S Negation von P oder P Negation von S ist, und das Urteil ist
ein Aussagen des Nicht-P betreffs S. Nicht-P soll dann als Be-
stimmung in S enthalten sein, da aber in Nicht-P P unterschieden
werden kann, so muss auch bei S P unterschieden werden kön-
nen und ist dann identisch mit S. Daher muss für Hegel der Cha-
rakter des Urteils als universal oder partikular, bejahend oder ver-
neinend, für das Schliessen gleichgiltig sein.
Nun erscheint ja diese Auffassung des Urteils eigentümhch
und ist ganz sicher fehlerhaft, es ist aber eine Ansicht, die irgend-
wie in der gewöhnlichen Vorstellungsweise tief wurzeln, als Kon-
sequenz aus gewissen eingewurzelten Vorurteilen derselben her-
vorgehn muss. Sonst ist es kaum verständlich, wie ständig in der
Geschichte der Philosophie diese Auffassung bei den vielleicht
energischsten Denkern von Parmenides bis Spinoza, Fichte, Hegel
und Herbart wiederkehrt. Es kann daher nicht als genügend an-
gesehen werden, nur auf das Widersprechende der Auffassung hin-
zuweisen. Man muss auch versuchen, den Gedankengang aufzu-
zeigen, der zu ihr führt. Wir haben oben nachzuweisen versucht,
dass sie sich als Folge aus dem erkenntnistheoretischen Problem
selbst und dem diesem zugrunde liegenden Subjektivismus ergiebt.
Die Auffassung ist auch in der gewöhnlichen formalen Logik nach-
weisbar. Ebenso findet sie sich tatsächlich auch bei Trendelen-
burg nicht nur als in seinem Subjektivismus, sondern auch als in
seiner Auffassung der logischen Identität liegend. »Auf der Natur
der Verneinung ruht der Grundsatz der Einstimmung und des Wi-
derspruches, das Principium identitatis et contradictionis, A ist A,
und A ist nicht nicht A, die erste Form ist eine Tautologie. Die
zweite wehrt das Widersprechende ab. Der Grundsatz ist in sich
klar. Wir machen ihn im dialektischen Streite geltend, wenn man
die Begriffe tauscht, um zu täuschen, und bestehen in ihm auf
der Identität des Gegenstandes, ohne welche es keine Verständi-
gung, keinen Beweis und keine Widerlegung giebt»^ Diese Identi-
tät soll Unveränderlichkeit, Ruhe, im Gegensatz zur Bewegung
ausdrücken. »In dem Notwendigen, welches seinem Begriffe nach
II, S. 15.3.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>