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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 449
das Unwandelbare ist , stellt sich das Identische dar.
Alles Notwendige ist mit sich identiscli und behauptet sich als
solches. Während das Identische durch, keine Wahrnehmung, durch
keine Erfahrung der wechselnden Erscheinungen gegeben ist, er-
kennt der Geist es darin, indem er den Grund denkt »^ Solchen-
falls muss der Gegenstand der Erkenntnis konstant sein und zwar
bloss konstant und nicht zugleich wechselnd. Dass etwas nicht ist,
was es ist, dass es dasselbe wie etwas Anderes ist, bedeutet also,
dass es nicht konstant, sondern wechselnd ist, und dass es wech-
selnd ist, bedeutet, dass es nicht ist, was es ist, sondern dasselbe
wie etwas Anderes ist. Dies bedeutet aber offenbar, dass die Dif-
ferenz zwischen Etwas und Anderem zeitliche Differenz ist. Wenn
bei etwas Bestimmungen unterschieden werden können, so sind
sie also vor und nach einander in der Zeit, und das, in welchem
sie unterschieden werden, ist wechselnd. Damit ist es nicht mit
sich identisch. Also können, wenn die Identität Eonstanz ist,
keine Bestimmungen bei dem Konstanten und mit sich Identischen
unterschieden werden. Solchenfalls ist aber jedes Urteil notwen-
digerweise ein, identisches Urteil. Um die Schwierigkeiten zu ver-
meiden, die sich aus der Auffassung der Identität als Konstanz
ergeben, will Trendelenburg den Geltungsbereich des Identitäts-
gesetzes einschränken. »Will man das Prinzip zu einem metaphy-
sischen erheben, gleichsam zu einer Norm der Entstehung : so fehlt
ihm der Boden, und man gerät in Widersprüche. Es ist ein Prin-
zip des fixierenden Verstandes, nicht der erzeugenden Anschauung,
der festen Ruhe, nicht der flüssigen Bewegung. Wenn man, wie
die Eleaten versuchten, durch den Widerspruch gegen dies Prin-
zip die Bewegung aufheben will, so irrt man, denn da die Bewe-
gung das Ursprünghche ist, so mangelt noch jenes individuelle A,
jene Determination, ohne welche es keine Negation giebt, und
ohne welche daher auch das Prinzip der Gontradiction keine Basis
hat. Die Bewegung ist Bewegung und nicht Ruhe, besagt das
Gesetz. Aber weiter geht es nicht. Ob die Bewegung sein könne
oder nicht, liegt ausser seinem Bereich, weil es erst da eine Stelle
findet, wo ein fester Begriff schon besteht. So wenig als der py-
thagoräische Lehrsatz auf die ihm vorangehende Lehre der Linien
und Winkeln, so wenig als das Gesetz der Wurflinie auf das Ge-
setz des Falles, worauf jenes ruht, kann angewandt werden: so
’ II, S. 188.
PhaUn: Das Erkenntnisproblem etc.
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