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458 A. Phalen, Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie.
tuellen teils von dem abstrakt Potentiellen zum konkret Aktuellen
gefasst. Das Erstere als Übergang von Unklarheit zu Klarheit zu
fassen, würde Hegel nicht beistimmen. Es ist aber auch unrich-
tig, diese Gedankengänge so zu trennen, wie Sahlin es tut, so
dass Hegel in der Phänomenologie dem einen, im Anfange der
Logik dem anderen folgte, um dann am Schlüsse derselben wie-
der in den ersteren Gedankengang zurückzuverfallen. Nach Hegel
soll ja die Entwicklung sowohl den einen als den anderen Charakter
haben, sowohl analytisch und als solche Übergang von Potentiali-
tät zu AktuaUtät als auch synthetisch, Erzeugung eines absolut
neuen Inhalts, des Konkreten aus dem Abstrakten, sein, wenn
auch an einer Stelle die eine Seite der Sache, an einer anderen
Stelle die andere Seite mehr hervortreten kann. Für Sahlin wer-
den gern die entgegengesetzten Gedankengänge, die Hegel zu
einem verbinden will, zu verscliiedenen Versuchen, die Aufgabe zu
lösen. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass er nicht wie
Hegel erkannt hat, dass in den Voraussetzungen des Problems ent-
gegengesetzte Gedanken vereinigt sind, weshalb er auch nicht ver-
standen haben kann, dass die entgegengesetzten Gedanken bei
Hegel nicht lediglich als verschiedene Versuche zu einer Lösung,
der Aufgabe betrachtet werden dürfen, bei denen er von dem einen
zum anderen getrieben wird, und dass Hegel, der die Gegensätze
als notwendig von den gegebenen Voraussetzungen aus erkannt
hat, in der Lösung die Gegensätze in einem Denken vereinigen will.
Schliesslich sei erwähnt, dass besonders die englischen Hege-
lianer, vor allem Hutghison-Stirling und Caird, Hegel von dem Be-
griff des Selbstbewusstseins aus zu verstehen versuchen. Dies liegt
auch nahe, da bereits das gewöhnliche Bewusstsein in dem Selbst-
bewusstsein eine solche Identität von Diflferenten denkt, wie sie der
Kern der Hegeischen Dialektik ist. Doch haben sie nicht den Zu-
sammenhang zwischen diesem Begriff und dem Erkenntnisproblem
eingesehen, sondern meinen, dass dieses Problem bei Hegel gar nicht
vorhanden sei, zugleich damit dass sie offenbar Hegels Aufgabe als
die betrachten, den Bewusstseinsgegensatz zu lösen. Ferner hindert
sie ihr Anschluss an Hegel, die Widersprüche bei ihm anzuerken-
nen, während sie jedoch zugleich den Widerspruch als objektiv an-
sehen. Sie greifen daher oft nur die eine Seite des Hegeischen
Gedankenganges heraus und übersehen den entgegengesetzten.
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