Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Die geographische Verbreitung des ungehörnten Rindviehs im nördlichen Europa
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E A REA
Ju Angermanland fand Linné*) 1732, sobald er den Ängermanälf überschritten
hatte, ungehörnte Kühe, deren Alter man nicht bestimmen konnte (weil sie keine Hörner hatten).
Jun Lappland und Norbottenslän erzählte mir Professor Loven, daß man
dort sehr gute und vorzügliche Kühe der Fjellraffe findet, ebensogut wie irgendwo anders.
P. v. Möller schildert die Fjell-Kuh in Lappland in folgender Weise :**) „Die
unvermischte Nasse, wie sie im Torneà Amt vorkommt, hat einen langgestre>ten kräftigen
ungehörnten Kopf, einen ziemlich geraden Rücken, cin breites Kreuz, einen langen und haar-
reichen Schwanz. Die Schenkel sind kurz, im Allgemeinen säbelbeinig, mit dünner Haut und
weichen Haaren.“
Ein gründlicher Kenner der Rindviehverhältnisse in Lappland, Direktor C. Friesen-
dahl, hat mir auf meine Anfrage folgende Antwort gegeben.) „Auf die Anfrage wie viele
ungehörnte Thiere hier vorhanden sind, will ih antworten, daß kaum 10 °/, vom Rindvich
ungehörnt sind. Bei ciner Reise, die ih im Auftrage des landwirthschaftlihen Vereins durch
die sogenannten „Finnen-Gemeinden“, um Stiere zu kaufen, machte, notirte mein Dolmetscher
die Anzahl der gehörnten und ungehörnten Rinder, die in einer Menge von 169 Wirth-
schaften vorhanden waren, und ih sende ihnen hiermit die Original-Urkunden.“
Diese Mittheilungen kann ih auf Grund dieser Urkunden durch Folgendes ergänzen.
Bestimmt man auf der Karte die Gegend in der diese Reise vorgenommen wurde, so liegt sie
80 km vom Ufer des Nordbottnischen Meerbusens, nordwestlih von der Stadt Umea. Sie
umfaßt eine ovale Fläche mit dem größten Durchmesser von 120 km von Norden nach Süden,
und cinem fleinsten Durchmesser von 60 km, der beinahe mit dem Polarkreis zusammenfällt.
Während der Reise wurden 169 Wirthschaften besucht mit einem Viehbestand im
Großen und Ganzen von 1369 Stück Rindvieh. — Von diesen waren 165 oder 8,8 “/, unge-
hörnt. — Besonders interessant sind diese Angaben weil sie auf ganz exakten Zählungen be-
ruhen. Aber sie können doch nicht Allgemeingiltigkeit beanspruchen für die Verhältnisse in
Lappland, da sie sih auf ein Gebiet beziehen, das nur circa 8 Meilen von der Küste ent-
fernt liegt, wo seit langer Zeit Vermischungen mit fremdem Blute vorgekommen sind.
Friesendahl fügt auh hinzu: „Reine Fjellrassekühe müssen wir jeht in den
Gebirgsgegenden von Lappland suchen.“
Was die Verbreitung der ungehörnten Fjellrasse im Allgemeinen in Schweden
betrifft, so habe ich von verschiedenen Verfassern Folgendes: A. Noringf) sagt: „Die Fjell-
rasse ist gewöhnlich ohne Hörner, sie ist weiß oder weiß mit brauen Fle>en.“ — Die Rasse
ist in Finngemeinden im ganzen nördlichen Schweden vorhanden. Dannströmf{7) hebt hervor,
daß die Fjellrasse in den nördlichen Provinzen vorkommt. Die meisten sind ungehörnt, einige
haben fleine in der Haut befestigte Hörnchen. P. v. Möller {{}): „Dies primäre schwedische
*) Linné, Lachesis Lapponica S. 51. S. 61.
**) P. v. Möller, Jordbrukets Historia S. 51.
***) Brief, datirt Aminne 27. März 1895.
+7) A. Noring, Husjurskötel S. 231 —832.
+7) L. Dannström, Boskapsrasserna S. 152.
+7747) P. v. Möller, Sv. Jordbr. Historia S. 51.
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