- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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E AO

Rindvich is zweifellos die ungehörnte Rasse, die unter dem Namen Fjellkühe (Gebirgskühe)
verbreitet ist vom Dalarna bis zum Torneà.“

Holmgren*) äußert sich folgeudermaßen: „Die Härjcädals- — oder Fjellrasse wird
erfannt an ihrem gedrängten Körperbau, an ihrem großen, gewöhnlih Hornlosen Kopf
und an ihrer Farbe, die entweder weiß oder weiß mit braunen Fleckchen ist.“

Kapitän C. G. Bredberg gab mir auf meine Anfrage folgende Antwort: „Je
weiter nah Norden und je weiter nah den Gebirgen zu man kommt, desto mehr
ungehörntes Rindvieh findet man und desto weißer werden die Thiere.“

Was ältere Nachrichten über das ungehörnte Rindvieh in Schweden betrifst, so
fann ich folgende Thatsachen referiren: Das hohe Alter dieses Rindviehs in Schweden wird
durh Sagen bestätigt. Dabei is besonders zu bemerken, daß ungehörnte Kühe besonders
in den Sagen von Zaubergeistern (Trollen) erwähnt werden, Sagen, die als die ältesten
überhaupt betrachtet werden und als solche die dunklen Erinnerungen von der ersten Bebauung
des Landes enthalten.

Hylten-Cavallins**) hat mit großem Fleiß alle diese Sagen in verschiedenen
Theilen des Landes gesammelt. Aus ihnen entnehmen wir Folgendes (bezüglich „des Vieches
der Zaubergeister“):

In Skâne wird neben shwarzem auh „weißes Vieh der Riesen“ erwähnt.

Im Wärend (Smäland) waren „die Kühe der Riesen“ entweder weiß oder buntgefärbt.

Im Nerike wird das Vieh der Zaubergeister des Gebirges „Zauberkühe“ genanut
und es war klein von Wuchs.

Im Westmannland ruft die Frau des Waldes ihr Vieh, was von Farbe dunkelbraun
ist und immer hornlos.

Im (Osten und Westen) Dalarne weiden die Zaubergeister ihr Vieh, das immer
hornlos und mit hohem Genickwulst versehen ist.

Im Helsingland sind die Zaubergeisterkühe weiß und hornlos.

Im ganzen übrigen Norrland (Nord-Schweden) sind die Kühe der Zaubergeister
immer weiß wie Schnee und hornlos.

Alle diese am Orte aufgezeichneten Sagen berechtigen das allgemeine Urtheil von
Hylten-Cavallins, wenn ex sagt, daß die Kühe der Zaubergeister als weiß und höher
gegen Norden als weiß, kleinwüchsig und hornlos beschrieben werden.

Alles dieses scheint mix anzudeuten, daß bei der Besißnahme des Landes durch die
Menschen das ungehörnte Vieh wohl vorhanden war, aber nah Süden faum weiter ver-
breitet als noh heut zu Tage, d. h. nicht südlich vom mittelschwedischen Hochland (Hügelland)
oder von den Seen Mälaren, Hjälmaren und Wänern. Nur in Uppland und Westmann-
land scheint das ungehörnte Vieh früher zahlreicher gewesen zu sein als jeht. Jn den
Provinzen südlih von den obe angegebenen Grenzen kommt Hornlosigkeit sehr selten und
nur sporadisch vor. Im Östergotland z. B. sollen im Beginn dieses Jahrhunderts 1in einer
Gemeinde hornlose Kühe vorhanden gewesen sein, jeßt sind sie ganz verschwunden. Jch selbst

*) Holmgren, Handbok di Zoologie I. S. 359.
**) Wärend oh Wirdarne S. 73—83.

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