- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Nachdem v. Middendorff einige Mittheilungen von den Abweichungen in Bezug auf
die Farbe innerhalb kleinerer Gebiete gemacht hat, sett er scinen Bericht folgendermaßen fort:
„Die dritte Farbe, welcher man in den nördlichen Gouvernements begegnet, ist die rothe.
Je nach der Gegend ist sie eben so stark verbreitet wie die shwarze. Wenden wir besondere
Aufmerksamkeit darauf, daß die Schattirung, in welcher diese Farbe bei dem nordischen Land-
vieh erscheint, ohne Ausnahme die gelbrothe*) ist. Jn durchaus jedem Falle, wo unsere
Aufmerksamkeit dur<h ein rothbraunes oder dunkelbraunes Kolorit angezogen wurde, erwies
sich, daß solche Farbe unfehlbar auf Abstammung von der Vermischung mit einer westlichen
Rasse hindeutete. “

Weiter sagt er unter anderem Folgendes: „Die Zahl der rothen Kühe wird weiter
nach Süden hin größer.“

Seine Schlußfolgerungen faßt v. Middendorff in folgenden Worten ab:

„Fassen wir alles von uns Angeführte zusammen, so müssen wir den Schluß ziehen,
daß das nordische Vieh Rußlands aus der Vermischung von wenigstens zwei Rassen
abstammt, einer shwarzen und einer rothen. Jene Vermischung hat vor alten Zeiten ange-
fangen und vollzieht sich noh gegenwärtig.“

„Gegenwärtiger Bericht sieht sich genöthigt, den Hinweis auf die noch größere geo-
graphische Verbreitung dieser Rasse noh mehr zu verstärken, indem er die Benennung „Ur-
Waldrasse“ (Waldurrasse, primitive Waldrasse) vorschlägt. Unter diesem Namen verstehen
wir folglih alles örtliche Ur-Vieh im Norden der alten Welt, das sih bis zum Westen
Deutschlands verbreitet hat und dort mit dem Alpenvieh zusammenstößt. Jn unvordenklichen
Zeiten aus der Mischung von nicht weniger als zwei natürlichen Rassen entstanden, diente
und dient es als Material für die Bildung von Kulturrassen.“ — So weit A. v. Middendorff.

Wir können folglih in Bezug auf die Farbe des Rindviehs in Nord-Rußland sagen,
daß die weiße Farbe sowohl wie die Hornlosigkeit zunimmt je weiter nah
Norden man kommt.

Was die Farbe des ungehörnten Rindviehs in Finnland betrifft, so hat Dr. Gösta
Groten felt die Güte gehabt, mir auf meine Anfrage folgende Antwort zu geben:**) „Schon
aus den beigelegten Photographien geht hervor, daß die weiße Farbe gegen Norden
hin zunimmt. Im nördlichsten Finnland ist die Farbe ganz weiß mit rothen Dhrenspißen, im
nördlichen und mittleren Finnland sind die ungehöruten Kühe bunt gefärbt, die weiße Farbe
aber ist vorwiegend. Im südlichen Finnland sind die Thiere gewöhnlich ganz roth gefärbt,
doch fommen auch dort bunt gesärbte Kühe vor, obgleich die weiße Farbe bei diesen nicht so
scharf hervortritt. “

Die ältesten Nachrichten von der Farbe der ungehörnten Fjellrasse in Schweden
finden wir in den schon angeführten Sagen von dem Zaubergeister-(Trollen-)Vieh. Aus
diesen geht hervor, daß das ungehörnte Rindvieh vorwiegend durh die weiße Farbe

*) Von A. v. Middendorff selbst unterstrichen.
**) Brief datirt Mustiala, den 26. April 1895.

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