- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Die Farbe des ungehörnten Rindviehs im nördlichen Europa - Schlußfolgerungen

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Op

Slaven, Finuen und Germanen, vorhanden sein kann, um so mchr, als man nirgends in
den vier verschiedenen Ländern sih um die Farbe, und bis jeßt wenigstens sehr wenig um
die Thierzucht bekümmert hat. Wäre diese regelmäßige Veränderung der Farbe im Verhältniß
zur verschiedenen Polhöhe nur in einem Lande vorhanden, so läge die Sache ganz anders.
Die Möglichkeit des ersten Gliedes der Frage muß also verneint werden.

Das zweite Glied der Frage lautet: Jt es nicht denkbar, daß die weiße Farbe ein
Produkt der Boden- und Klimaverhältnisse ist, nachdem der Mensch die Thiere domesticirt
oder die Hausthiere (Rinder) in diese Gegenden eingeführt hat? Um diese Frage zu beant-
worten ist es nothwendig zu untersuchen, was die Erfahrung sowohl bezüglich der Farbe
unserer Hausthiere als auh der wilden Thiere in diesen Gegenden lehrt.

Es ist mix weder bekannt, daß die Hausêthiere, die in diesen Gegenden eingeführt sind,
ihre Farbe verändert haben (wenn sie rein von Vermischung mit dem Rindvieh in diesen
Gegenden gehalten sind), so daß sie heller geworden seien, noch daß die helle Fjellrasse dunkler
wird, wenn sie nah Süden eingeführt wird. Die „Holm-gärds-Rasse“ im nördlichen Rußland,
die im Beginne des vorigen Jahrhunderts von Peter dem Großen dur<h Einfuhr von
holländischen Kühen herangezüchtet wurde, hat noch heute die shwarze und weiße Farbe des
holländischen Viehes. Das im Norden heimische Landpferd, das seit uralten Zeiten dort in
Gebirgs8gegenden Norwegens und Jslands gehalten worden ist, is doch nicht weiß geworden.
Die weißen Parkrinder Englands, die wahrscheinlih von skandinavischen während der Jahre
800—1000 eingeführten Rindern abstammen, haben noch heute dieselbe Farbe, die ihre in
Skandinavien noh unvermischten Stammverwandten haben. Das beste Zeugniß, daß der
Boden und das Klima im Norden an und für sich nicht selbst unbedingt zur Folge hat, daß
die Thiere weißer werden, liefern die wilden Thiere in diesen Gegenden.

Der Bär, der in Schweden und Rußland in der Waldregion ebenso weit nah Norden
geht wie das Rindvich, ist doch s{hwarzbraun. Die Erklärung is ganz einfach die, daß er
während des Winters im Winterschlaf liegt und also die weiße Farbe nicht braucht, um leichter
seine Beute zu erreichen. Ganz anders is es mit seinem Verwandten, dem Eisbären auf
Grönland. Dieser liegt nicht im Winterschlaf, und braucht daher die weiße Farbe um sich
an seine Beute heran schleichen zu können. — Der Haase des Nordens braucht während des
Winters die weiße Farbe um seinen zahlreichen Feinden zu entgehen. Jedes auf andere Weise
gefärbte Individuum wird während des Winters leichter von den Feinden entdeckt und ihnen
zur Beute sallen.

Bei den Vögeln wiederholt sich dieselbe Erscheinung. Das Auerhuhn und das Birk-
huhn leben ebenso weit nach Norden wie das Schneehuhn, wenigstens in Skandinavien, die ersteren
leben in den Tannen- und Kiefern-Wäldern und haben daher die braune oder blaue Farbe dieser
angenommen, während das lettere, daß sich vorzugsweise auf den Gebirgen aufhält, während des
Sommers braun, während des Winters aber weiß ist. Jedes Huhn, das von dieser Färbung
abweicht, wird leichter vom Falken und Habicht entde>t und wird ihnen zur Beute fallen,
also nicht zur Fortpflanzung gelangen.

Wir finden also, daß die weiße Farbe durchaus nicht eine nothwendige Folge des
Aufenthaltes in nordischen Gegenden ist, weil ja auch die wilden Tiere in diesen Gegenden

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