Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Fornsögur
wortet: Ich will dir unter der bedingung
daB leben schenken, dass du Ermenrich als
deinen lehnsherren anerkenst und mir
eidlich versicherst, mir nie wider feindlich
gegenüber zu treten.’ Brandainon erklärt sich
hiermit einverstanden und Bevers lässt ihn
unvorsichtiger weise ziehen.
Darauf befreit Bevers seine gebundenen
gefährten und reitet zur stat zurück. Er
teilt dem könige mit, dass er Brandamon
gezwungen habe, seine oberlehnsherlichkeit
anzuerkennen. Ermenrich überhäuft ihn mit
«lanksagungen und fordert seine tochter auf,
den ritter in ihre wohnung zu führen, dort
zu entwafnen und zu bewirten. ’Das tue
ich herzlich gern’ erwidert die jungfrau,
nimt Bevers bei der hand und führt ihn in
ihr kastell, wo sie ihm die rüstung abnimt
und ihm prächtige kleider anlegt. Darauf
setzen sich beide in einem kleinen ziinmer
zum mahle nieder; sie bedient ihn mit
Sorgfalt und anstand, schneidet ihm die speisen
vor und schenkt ihm den wein.
VIII. Nach dem mahle ergreift Josvena
das wort. ’Schöner herr und kühner ritter,
spricht sie, ich kann es nicht länger
verheimlichen, dass ich aus liebe zu euch viele
trähnen vergossen und viele nächte
durchwacht habe. Darum bitte ich euch, dass ihr
mir zu willen seid, sonst kann ich nicht
länger leben.’
Bevers erwidert: ’Liebe frau, lasst euch
nicht von solcher torheit anfechten, denn ich
will meinen herren, den könig Ermenrich,
nicht betrügen. Gestern war könig
Brandamon hier und bat um eure haud und ihr
habt ihn abgewiesen; doch würde jeder
andere könig, sobald er eurer Schönheit
ansichtig wird, eure liebe zu erringen suchen.
Ich aber bin ein armer freindling und es ist
kindischer Unverstand, dass ihr ein solches
ansinnen an mich richtet.’
Die königstochter antwortet: ’Ihr seid
mir lieber in ärmlicher gewandung als ein
« könig mit dreissig reichen. Darum gebt mir
eure liebe, wie es einem edlen fürsten
geziemt.’ ’Das tue ich nicht ohne weiteres,
erwidert Bevers, denn du glaubst nicht an
denselben gott wie ich.’ Als die jungfrau
dieses hörte, wurde sie dunkelrot und fiel
vor schmerz in ohnmacht. Als sie wider
zu sich kam, fieng sie bitterlich an zu
weinen und sprach: ’Gott weiss es, dass jeder
fürst mich gerne zum weibe nähme, wenn
ich einwilligte. Du aber schlägst mich aus
Lands Unir. Årsskrift. Tom. XIX.
Snðrlanda. CCXXIX
wie ein ungebildeter bauer. Wahrlich, dir
stände es besser au, daheim das vieh zu
hüteD und pferde zu warten und wie ein
landstreicher zu fusse zu gehen, als ritter
zu sein an einem solchen hofe. Darum kehre
nur in dein land zurück, elender!’ Bevers
erwidert: ’Schöne jungfrau, mit unrecht nent
ihr mich einen elenden bauer und euer tadel
ist grundlos. Es ist ein schlechter lohn, den
ich für die dienste erhalte, die ich euren)
vater und euch heute erwiesen habe. Doch
nun will ich in mein lnud zurückkehren und
niemals solst du mich widersehen. Nimm
das ross zurück, das du mir schenktest, denn
ich will nichts von dir haben, das du mir
nicht göntest. Nur das schwert Myrklei
behalte ich, denn das habe ich redlich
verdient.’ Als Josvena dieses hörte, wäre ihr
das herz beinahe vor kummer gesprungen.
Bevers aber gieng fort und nahm quartier
bei einem bürger; er legte sich zu bett, um
vou der arbeit des tages auszuruhen, und
war sehr zornig über die worte der
prin-zessin.
Diese bereut sehr bald ihre heftige rede
und sendet einen boten zu Bevers, durch den
sie ihn auffordern lässt, zu ihr zu kommen,
damit sie ihr unrecht wider gutmachen könne.
Bevers weigert sich zu kommen, schenkt aber
dem boten ein kostbares gewand. Josvena
lobt seine ritterliche freigebigkeit und
beschließt, ihn selber aufzusuchen.
Der böte zeigt ihr den weg. Als
Bevers die prinzessin kommen sieht, stelt er
sich schlafend. ’Wache auf, mein geliebter,
spricht sie, ich möchte gerne mit dir reden.’
’Lass mich schlafen, jungfrau, erwidert er,
denn ich bin sehr ermüdet von der harten
arbeit des heutigen tages, für welche du
mir einen schlechten lohn gabst, da du mich
einen elenden landstreicher nantest.’
Josvena badet ihr antlitz in trähnen und spricht:
’Edler ritter, habt mitleid mit mir! Gerne
will ich es wider gutmachen, was ich gegen
euch verschuldet habe. Ich will den glauben
an die götzen abwerfen und den gott
verehren, der von der reinen jungfrau geboren
und ans kreuz geheftet ward.’ ’Das ist mir
lieb’ erwidert Bevers und küsst die jungfrau
mehr als hundertmal. Das aber war sein
Unglück, denn zwei der ritter, die er aus
den banden Brandamons befreit hatte, waren
heimlich« zeugen des Vorgangs. Sie giengen
sofort zu Ermenrich und beschuldigten
Bevers, mit der prinzessin sträflichen verkehr
bb
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>