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CCXXII
G. Cederschöld.
gehabt zu haben. Das aber war eine lüge,
denn Bevers wolte sich aller fleischeslust
enthalten bis die jungfrau getauft wäre.
IX. Ermenrich bezweifelt die Wahrheit
der beschuldigung, doch die ankläger
beschwören ihre aussage. ■ ’Was ratet ihr mir
zu tun? fragt der könig, denn ich habe ihn
so geliebt, dass ich es nicht über mich
gewinnen kann, ihn sterben zu sehen.’ Die
beiden ritter raten ihm, durch Bevers einen
brief an könig Brandamon zu senden und
diesem anzubefehlen, den jüngling so wol
zu verwahren, dass er nie wider nach
Egypten gelangen könne.
Der brief wird geschrieben und Bevers
erhält den befehl, denselben keinem andern
als dem könige Brandamon zu zeigen. Der
jüngling bittet sich zu der reise das ross
Arundele und das schwert Myrklei aus;
doch der könig erwidert, ein guter zeiter
würde in diesem falle bessere dienste tun,
auch sei Myrklei zu Bchwer und er wolle
ihm ein anderes schwert von gleicher güte
geben. Damit macht sich Bevers auf den
weg. Josvena wüste nichts von seiner fahrt.
Drei tage reitet Bevers durch berge und
täler, ohne einen menschen zu treffen.
Endlich findet er einen pilger unter einem bäume,
der sich eben anschickt, seine mablzeit zu
halten. Er hatte vier frischgebackene brote
und zwei lägel mit gewürztem wein. Sobald
er den ritter erblickt, ladet er ihn ein, an
seinem mahle teilzunehmen. Bevers nimt das
an. Als er gegessen und getrunken hat,
spricht er zu dem pilger: ’Sage mir, freund,
und täusche mich nicht: woher bist du und
wo wurdest du geboren?’ ’Herr, erwidert
dieser, ich bin zu Hamtun in England
geboren; mein vater heisst Sabaoth und ich
heisse Terri. Jener hat mich ausgesant nach
einem kinde zu suchen, das an die heiden
verkauft ward; Bevers war sein name. Ich
kann dasselbe nirgends finden; habt ihr
etwas von ihm gehört, so sagt es mir.’ ’Ihr
braucht nicht länger zu suchen, erwidert
Bevers, denn ich selbst habe gesehen, dass
das kind, nach welchem ihr fragt, gehängt
worden ist.’ Der pilger jammert laut und
fält in ohnmacht. Als er wider zu sich
komt, fragt er den ritter nach seinem namen
und nach seinem auftrage; ’wenn ihr einen
brief. zu besorgen habt, so zeigt ihn mir.’
’Nein, erwidert Bevers, den zeige ich
niemandem als dem könige Brandamon.’ ’Da
handelst du unklug, antwortet Terri, denn
leicht kann der brief dein todesurteil
enthalten.’ ’Das fürchte ich nicht, sagt Bevers,
denn mein herr hat mich mit diesem briefe
gesendet.’ Er war nicht dazu zu bèwegen,
seinen namen zu sagen.
X. Hierauf trennen sich beide mit
herzlichem küsse. Bevers reitet singend und
lachend seine strasse und komt glücklich
nach Damascus. Diese stat war ein grosser
Handelsplatz, und alles was das herz wünschte,
war hier für geld feil. Auf dem türme der
königsburg war ein goldener adler
angebracht, der einen karfunkel in seinen klauen
hielt: dieser stein leuchtete im dunkeln so
hell wie die sonne. — Bevers hört, dass in
dem heidnischen tempel gesungen wird; er
reitet hin, steigt vom rosse und geht in das
gebäude hinein. Mehr als tausend priester
sind in demselben versammelt; Bevers schlägt
einem von ihnen das nackenbein entzwei, die
übrigen fliehen und beschweren sich bei
Brandamon über den frechen eindringling.
’Lasst euer lärmen, erwidert der könig; ich
vermute, dass mein herr Bevers gekommen
ist. Lasst ihm seinen willen und wagt es
nicht, ihm zu widersprechen.’
XI. Brandamon feierte an diesem tage
ein grosses fest und sass iu mitten seiner
ritter auf seinem goldenen stuhle. Als
Bevers in die halle trat, gieng er ihm
entgegen und forderte ihn auf, an seiner seite
platz zu nehmen. Bevers erwiderte: ’Lies
schnell diesen brief oder ich schlage dir den
köpf ab!’ Der könig ergrimte, nahm aber
eilig den brief und las ihn. Als er den
inhalt kennen gelernt hatte, lachte ihm das
herz im leibe: er fasste Bevers fest bei der
hand, damit er sein schwert nicht ziehen
könne, und befahl seinen leuten, den
jüngling zu binden. Ermenrich hatte nämlich
dem Brandamon anbefohlen, Bevers hängen
zu lassen, weil er bei der königstochter
geschlafen habe. Sobald ihm starke fesseln
angelegt waren, sprach Brandamon: ’Hättest
du mich nicht mit deinem Schwerte
überwunden, so würdest du auf der stelle
gehängt werden. Dennoch aber will ich dir
reichliche quälen bereiten, denn du solst
dein leben in einem gefängnisse beschliessen,
das 30 eilen tief ist. Schlangen und kröten
sollen dich verzehren! In dem kerker stehn
stählerne nägel so dit lit bei einander,
dass dein körper durch sie verlezt
werden muss; zur speise solst du nicht
mehr erhalten als jeden tag ein viertel
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