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Anno 1715. 435
untreibet, weil Salomon spricht, daß des HErrn
Furcht ist Anfangzulernen, Prov. x, 2. Dabey wer-
din auch andere: nübliche Disciplinen , mit Fleiß
ieistdurch stetes discouriren, mit Fragen und Ant-
iyorten getrieben y welche Art zu proponiren vielen
hohgelehrten Männern auch um diese Zeit am meis
sten gefallen , auch starcf recommandiret worden.
Bekummert euch demnach, ihr lieben Eltern, um
die Art und Weise nicht , wie die Kinder gelehret
iderden, sondern seyd versichert, daß an-ihnen nichts
heisaumet werde , úberlasset vielmehr die Kinder
intet sreyer Disposition ihrer Præceptorum desto
leber, als sie gefließen sind , in einer treuen und
Christlichen Eltern-Liebe, die Kinder zu allem Gus
tenanzusühren, ja treibet auch selbst darauf, fo viel
bey euch stehet, daß sie die Kinder am allermeisten
jur Gottesfurcht leiten , denn dadurch werden die
Seelen eurer Kinder dem Verderbenentrissen, wie
derder Welt Verführung verwahret, und von den
Vanden des Teufels befreyet , hingegen zu GOtt
iviederbracht und zugeleitet, Ey so seyd demnach
au) in diesem Stück recht gesinnet, und wehret bey
Libe nicht euren Kindern die rechte Quelle zu der
\vahren Weisheit ! Sehet auch zu, daß ihr nicht zu
Hauseniederreißet, was sie in der Schule von Gots
teósurcht gelernet haben. Und auch ihr werthe und
liebe Manner, die ihr euer Leben nicht theuer geachz
tethabtz die ihr eures Standes vergessen und eurer
(genen Freyheit, dieseBeschwerde auf euchgenoms
inen habt, nach dem gütigen Trieb des guten Geiz
sies GOttes, unsere Kinder in dieser Stadt zu in-
i Ee 2 {ore
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