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(1875-1880) With: Carl Silfverstolpe
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OM GUSTAF’ II ADOLFS DÖD.

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der Sclacht bei Lützen getragen, wurde von kaiserlichen Soldaten am
Schlachtfelde erbeutet und vom Generalfeldwachtmeister Duca Octavio
Piccolomini »noch ganz blutig dem Kaiser nach Wien übersendet».*)
Seit jenen Tagen befindet sich das Koller im Besitz des
österreichischen Kaiserhauses2). Das Koller, von schwerer Elennhaut, ist auf
der inneren Seite zuerst im ganzen Leibe mit starker Leinwand
unterfüttert. Ueber dieser liegt dann das eigentliche Futter von
grünem Atlas, welches vom Rand des Kragens bis an’s Ende der Schösse
reichte; ein gleiches Futter hatten die Aermel. Ausser dieser
Fütterung waren die Bmsttheile des Kollers zur Verstärkung der
Widerstandsfähigkeit mit einem Blatte von fünffachem, abgestepptem Zwilch
unterlegt. Leider ist der grösste Theil dieses Futters
herausgeschnitten; — ebenso wurden von Leuten, welche aus Earitätensucht auch
einen kleinen Diebstahl nicht verschmähen, am linken Ellenbogen,
an den Aermelenden, sowie an der hinteren Ecke der linken Schösse
Stücke vom Koller weggeschnitten ; desgleichen fehlen sämmtliche
Knöpfe, welche wahrscheinlich, dem Geschmacke der Zeit entsprechend,
von Gold oder Silber waren, und trotz dieser nicht geringen
Erleichterung wiegt das Koller jetzt noch 6 Pf. und 25 Lth. Nicht ohne
Interesse sind die auf der linken inneren Brustseite des Kollers mit
Zwirn eingehefteten Fragmente eines vergilbten, pergamentartigen
Papiers, worauf in Schriftzügen, welche ihrem. Charakter nach
entschieden der 1 Hälfte des 17. Jahrhunderts angehören, wie folgt zu
lesen ist: »Dieses Goller hat angehabt König aus Schweden mit . . . .

men Gustavus Adolphus.....Schlacht bei Lütz.....schüssen

todt auf.....Kaiserlichen.....» Interessant sind die Male

am Koller, welche über die Art der Verwundung des heldenmütigen
Königs Zeugniss geben. Nach übereinstimmenden Nachrichten sowol
schwedischer als deutscher Geschichtschreiber erhielt der König die
erste Verwundung am linken Ellenbogen, wo ihm eine Kugel das
Armbein zerschmetterte. An dieser Stelle ist rings um das durch die
Kugel verursachte Loch ein grosses Stück Leder herausgeschnitten.
Blutspuren, die von dieser Verwundung herrühren, zeigen sich noch
deutlich auf dem linken hinteren Schosse unterhalb der Degenkuppelschlinge.
In gleicher Höhe mit der Hüftnaht zeigt der linke Aermel noch eine
der Form nach anscheinend durch einen Stich erzeugte Oeflnung;
nach gewissenhafter Prüfung halte ich dieselbe aber für einen mit
einem scharfen Messer erzeugten Schnitt3).

*) Khevenhiller Annales Ferdinandei. XII. 196.

2) Da sich, mehrere Sammlungen rühmen, das echte Koller, welches der
König bei Lützen getragen, zu besitzen, so dürfte es am Platze sein, Fr. v. Lebers
fleissige Forschung über diesen Gegenstand, welche die Autheuticität des hier
besprochenen Kollers unwiderleglich dargethan hat, in Erinnerung zu bringen (Fr. v.
Lebers Rückblicke in deutsche Vorzeit. VI. S. 317).

3) Wahrscheinlich wurde ein Raritätenliebhaber beim Beginn seiner Operation
verscheucht. Ueberdies berichtet Casparus, Apotheker zu Weissenfeis, welcher die
Einbalsamirung des Leichnams besorgte, nur von einer Stichwunde, von der auch
das Mal an der rechten Brustseite des Kollers ersichtlich ist.

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