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johann beinhold patkul.
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sie in Polen erhalten ohne dass es Ew. Zaarische May:tt einen heller kostet,
weil alsdann Ew. Zaarische May:t meister davon sindt.
Ich finde Mich genötiget, Ew. Zaarischen May:t vermöge meines Eydes
nnd pflicht, womit Ich deroselben verwand diese Meine geringe gedancken zn
entdecken, jedoch dass alles unter dero gnädigen disposition stehe, solches
nach dero gnädigem guhtfinden zu behalten oder zu verwerfen, als welches
alles Mich gefallen lasse, denn einmahl ist gewiss dass mann sich auf allen
seiten vorzusehen hat. Ich kan nicht glauben, dass Schweden zu den
parti-cular frieden resolviret, ohne dass Ew. Zaarische May:t dass beste von ihren
conquesten zu rücke geben und mögte Schweden vielleicht noch wol hernach
wieder händdel anzufangen in sinne behalten. Würden aber die beyden arméen
von E. Z. M:t und dem K. in Polen conjungiret, so hätten Ew. Zaarische
May:t dass Spiel in ihren händen. Und wann Ew. Zaarische May:t nur
solange anstehen biss ich die gnade habe zu sie zu kommen, werde ich schon
weisen dass der Vorschlag angehen kan, und keine schwürigkeit haben soll,
denn Ich habe Mich dessen schon versichert und solche précaution genommen,
dass Ew. Zaarische May:t die Wahl haben sollen wozu einen particular frieden
mit Schweden (welches der K. in Preussen zu negotiiren versprochen, auch
würcklich dran arbeitet) oder aber dass der K. in Polen seine gantze armée
an E. Z. M:t überlassen. Von diesem letzten aber weiss der K. in Preussen
nichts, muss auch nichts wissen. Und bitte Ew. Zaarische May:t Ich
aller-unterthänigst meine wenige persohn bey dieser Sache, da Ich aus treuen und
redlichen hertzen und gemüthe gegen E. Z. M:t meine wenige gedancken
er-öfne, zu menagiren. Zumahlen ich darüber allerhand nachstellungen von
Preussen, Schweden und K. in Polen könte exponiret werden.
Immittelst erwarte Ich Ew. Zaarischen May:t allergnädigste ordres wie
Ich Mich nunmehr alhie zu verhalten. Und ob Ich auf die Volfülirung der
biss hiezu mit dem K. in Polen gemachten concerten und projetten ferner
dringen soll oder nicht, weil Ich nicht weiss wass Ew. Zaarische May:t von
dem Preuss. Hof vor beweiss in der entdeckten Sach werden erhalten, und wie
weit es Ew. Zarische May:t anlass geben könte nunmehro die mesures zu
en-dren. In deren erwartung wil Ich Mich Ew. Zaarischen May:t zu aller
behar-lichen gnade allerdemütigst empfehlen und lebenslang verharren
Ew. Zaarischen May:t
Meines allergnädigsten Herren
allerdehmütigst-treu-Ergebenster Diener
J. R. Patkul.
Meissen 3 Meil von Dressden den 28 JuliJ 1705.
8 Aug:ti
Den 29:ten Octob. 1704.
Ich habe proponirt erstlich den He. Nehmitz, von herkunift ein Pohler
genant Niemtski, gebohren zu Stum, von Brandeburg nebst seinen bruder
disgustirt, auf erzogen bey dem II. Flemming achtzehn Jahr lang, emploijrt
bey den Finantz Sachen von Sachsen Und anitzo der einige cabinet
Secreta-rius zu den Stats Sachen, ein mensch welcher scheinet aufrichtig zu seyn,
welcher all sein werk von gott anfänget und redliche intentionen hatt, der sehr
geneigt zum Frieden ist, selbigen dem König August nachdrucklich rahtet.
Dieser Prinz höret ihn sehr. Er (Nehmitz) hat Ihme (dem König) gar
vorgehalten, dass Er Ihme dem König wol dienen wolte, wann es Ihme so gefällig,
und auf solche condition die er Ihm vorlegte, dass Er Ihn nicht möchte
be-triegen denn würde Er (nembl. der Nehmitz) betrogen, so wolte Er Ihme
nimmer dienen, solte er auch den Kopf verliren. Der König August hatt Ihm
versprochen dass Er Ihme alles, wass Er zusagte, halten wolte. Dieser ist es
der dem König August den anschlag gegeben hatt, dass Ich an Möns.
Hermelink schreiben solte vor 12 tagen. Nach der Zeit hat Er Mir proponirt. denen
Ministern von Ih. K. M:t von Schweden folgendes zu hinterbringen.
Eist. Bibliotek. 1880.
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