Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die Seelenmorde in den Schulen
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— 229 —
Und die Gesamtschule in dem eben erklärten Sinne
des Wortes ist die erste Bresche in diese Mauer!
Eine solche Schule wäre ein Gärungsstoff, der
nach und nach den ganzen Teig durchsäuern würde.
Denn es ist nie so, dass die Vielen für die Wenigen
reformieren ; die Wenigen sind es, die nach und
nach für die Vielen reformieren müssen, weil sie
einen genügend starken Unwillen gegen die gegen-
wärtigen Missverhältnisse haben, genügend grossen
Mut, ihren Unwillen zu zeigen, und genügend
starken Glauben an die neuen Wahrheiten, um
durch ihren Glauben den Grund zur Zukunft zu
legen.
Bei einer solchen Schule muss auch derselbe
Grundsatz, der auf anderen Gebieten Sitte und Ge-
setz humanisiert hat, sich geltend machen, näm-
lich die Rücksicht auf die verschiedenen Individua-
litäten, so dass der persönlichen Freiheit so wenig
Hindernisse wie möglich in den Weg gelegt werden,
wenn sie dem Rechte eines anderen nicht zu nahe
tritt, während die Schranken behalten, ja vermehrt
werden müssen, wo das Recht eines anderen ge-
kränkt werden kann.
Wenn diese Humanität ihren Einzug in die
Schulen gehalten hat, wenn die Schüler nicht mehr
als Klasse betrachtet werden, sondern jeder für
sich, dann wird die Schule anfangen, eine der vielen
Bedingungen zu erfüllen, um der Jugend wirkliche
Nahrung und dadurch Entwickelung und Glück
geben zu können.
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