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26 Mindeskrift for J. Steenstrup. XXIII.
wåhrend dies nicht den Schweissdriisen der Organumgebung gilt^). Es muss ihnen also
eine besondere Rolle ganz åhnlicher Art wie an den Stellen, wo die Schweissdriisen domi-
nieren, angewiesen werden, Was aber die Frage wieder unter Diskussion setzt und eine
Erklårung fordert, die ich zur Zeit nicht geben kann, weil ich die Schweissdriisen nicht
auf ihre Sekretion hin in den verschiedenen Phasen des Geschlechtslebens dieser Tiere
priifen konnte, das ist, dass meinem Material nach zu urteilen, die Schweissdriisen in
Grosse und Zahl abnehmen gleichzeitig damit, dass das Organ hoher differenziert wird,
und die Talgdriisen sich so stark vergrossern; erst neue Untersuchungen an geeignetem
Material konnen hier die Antwort g^ben.
Um jetzt zu den Resultaten dieser Untersuchung fiir die allgemeine Morphologie
der Hautdriisen zu kommen, mache ich auch hier darauf aufmerksam, das es jetzt gelun-
gen ist, Schweissdrusen nachzuweisen (Paradoxiirus), wo der secernierende und der aus-
fiihrende Abschnitt mittels eines besonders gebauten Schaltstiickes verbunden sind.
Das Studium der Talgdriisen der Perinealorgane dieser Tiere hat die sehr inter-
essante Tatsache ergeben, dass die Vermehrung dieser Driisen hier nicht dadurch er-
reicht wird, dass die Driisen selbst vergrossert werden, sondern dadurch entsteht, dass
eine sehr grosse Zahl von Einzeldriisen auf jeder Haarwurzelscheide entwickelt werden.
Hierdurch wird das Haar abgelost und herausgestossen; und die Haarwurzelscheide
unterliegt einem Funktionswechsel, indem sie jetzt als Sammelcisterne fiir das Sekret
der aus ihrerWandentstandenenzahlreichen kleinen Talgdriisen zu dienen kommt. Dieser
Vorgang ist nicht einzig dastehend; ich komite schon friiher åhnliche Umbild ungen u. a.
in dem Supracaudalorgan des Mosehus moschijerus und dem Intermandibularorgan des
Traguliis javanicus nachweisen (4); dass der Vorgang aber so durchgreifend innerhalb
einer Organgruppe zu finden ist, war bis jetzt unbekannt.
Dieser Vorgang ist nicht ohne Bedeutung fiir die Frage, ob es »freie« Talgdriisen
gibt oder nicht. Ich håbe schon friiher (5) darauf aufmerksam gemacht, dass man sehr
vorsichtig sein muss, eine Talgdriise als »frei«, d. h. ohne Zusammenhang mit Haarge-
bilden, von derEpidermis aus direkt entwickelt zu deuten, teils weil es Driisen gibt, die
wåhrend ihrer Entwickelung deutlich an eine sich spåter wieder zuriickbildende oder
ganz verschwindende Haaranlage gekniipft sind (2), teils weil das Haar herausfallen kann,
und die Haarwurzelscheide, woran die Driisen gekniipft sind, dann nicht so ohne wei-
teres als solche zu erkennen ist. Die hier vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass
solche Vorgånge noch håufiger sind, als ich es friiher annehmen konnte.
Auch fiir die Frage ob eine grosse Talgdriise wirklich auch eine Driise von hoher
Organisation ist, oder aus einfachen Kleindriisen besteht, die in eine zum Ausfiihrungs-
gang umgebildete Haarwurzelscheide ausmiinden, sind die hier beschriebenen Befunde
^) Dies gilt ftjr gewisse Schweissdrusen in den Seitenorganen der Soriciden. Eine hierauf ge-
richtete Untersuchung wird jetzt in meinem Laboratorium von einem meiner Schiiler ausgefiihrt.
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