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August Brinkhann: Ueber die Hautdnisenorgane. 25
reife zu secemieren anfangen, bei den jungen Tieren nur schwach entwickelt waren
und spåter sich weiter ausbilden. Dies wird aber dadurch sehr unwahrscheinlich ge-
macht, dass die Entwickelung bei Viverricula malaccensis, wo ich sowohl ein junges wie
ein erwachsenes Individuum untersuchen konnte, nicht so verlåuft; es war hier in der
Tat eher so, dass man von einer Riickbildung der Schweissdriisen sprechen konnte. Eben-
so war von einer stårkeren Entwickelung der Schweissdriisen bei erwachsenen Genetta
genetta gar keine Rede.
An dieses Verhalten kniipft sich ein ganz besonderes Interresse, weil ich auf zahl-
reichen Untersuchungen von Hautdriisenorganen der Wiederkåuer, Schweine und Men-
schenaffen wie Menschen fussend in einer friiheren Arbeit (4) mich berechtigt fiihlte, die
Schweissdriisen als die principalen Driisen der Hautdriisenorgane anzusehen, als die
Bildungsståtten der spezifischen DuftstofTe, zu deren Hervorbringung die Organe ent-
wickelt sind, wåhrend das Sekret der Talgdriisen nur dadurch eine Rolle spielt, dass es,
mit dem Schweissdriisensekret innig gemischt, dieses nur ganz ausnahmsweise fettige
Sekret widerstandsfåhiger gegen den Niederschlag machen sollte auf den Stellen, wo
das Sekret abgesetzt wird, und es dadurch långer funktionsfåhig halt. Dazu ist es auch
von Bedeutung durch die Eigentiimlichkeit, DuftstofTe, die in der fettigen Substanz auf-
genommen sind, sehr langsam abzugeben. Ich wurde zu dieser Annahme dadurch ge-
fiihrt, dass alle meine Untersuchungen zeigten, die Organe bestehen entweder allein aus
Schweissdriisen oder aus beiden Driisenarten, wåhrend keine ausschhesslich aus Talg-
driisen zusammengesetzt sind^). Dazu kommt noch, dass es fiir viele Organe charak-
teristisch ist, dass wåhrend man keine Ånderungen in der Sekretion der Talgdriisen nach-
weisen kann, und wåhrend es fiir gewisse Formen sehr wahrscheinlich ist, dass die Grosse
der Talgdriisen in gar keinem Zusammenhang mit der Grosse der Sekretmenge steht (4),
man in einigen Organen, die im Geschlechtsleben der betreffenden Tiere eine Rolle spielen,
fmdet, dass die Schweissdriisen erst mit eintretender Geschlechtsreife zu secernieren
anfangen, ferner in ihrer Sekretion von bestimmten Zustånden wie Brunst, Graviditåt
und Lactation beeinflusst werden, ja gar ein verschiedenes Sekret beim Månnchen und
Weibchen liefern konnen (4). In andere Organen, die, verschiedenen Kriterien nach, fiir
das Herdenleben der Tiere durch Bildung einer Fåhrte von Bedeutung sind, sehen wir,
wie die Schweissdriisen schon bei den Jungen zu secernieren anfangen.
Dass die Schweissdrusen im Vergleich zu den Talgdriisen bei mehreren Viverriden
so sparsam auftreten, åndert diese oben erwåhnte Theorie nicht, denn es gibt Haut-
driisenorgane, wo sie verhåltnissmåssig noch schwåcher entwickelt sind, und wo es trotz-
dem nachgewiesen werden kann, dass "sie von dem Geschlechtsleben beeinflusst werden,
M AUerdings gab ja Chatin an, dass die Perinealorgane — Viverra zibetha ausgenommen —
nur aus Talgdrusen aufgebaut waren, ich hatte aber schon damals die Schweissdrusen bei Paradox-
urus und Genetta gesehen.
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