Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Verschiebungen der Kontinente. Von Professor A. Wegener
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unserer Erde, die geradezu auf eine solche Lösung hinweisen.
Die gegentiberliegenden Kusten von Brasilien und Afrika sind
noch immer kongruent, die eine ist das getreue Negativ der
anderen, wie vor Jahrmillionen, als die grosse atlantische Spalte
zum ersten Mal den bisher einheitlichen Kontinent in 2 Teile
zerspaltete. Nicht nur der grosse rechtwinklige Knick, den die
brasilianische Ktiste bei Kap San Poque macht, passt in die
Bucht von Kamerun, sondern namentlich auch sudlich von
diesen beiden korrespondierenden Punkten ist es frappant zu
sehen, wie jeder Ausbuchtung auf brasilianischer Seite eine
gleich grosse Einbuchtung auf afrikanischer entspricht und
umgekehrt. Und betrachtet man statt der gewöhnlichen, hierfür
wenig brauchbaren Karten eine solche der Kontinentalschollen
(z. B. die Karte Figur 6), welche die Flachsee überall dem
Kontinentalgebiet zurechnet und den Steilabfall zur Tiefsee als
Schollengrenze horvorhebt, so erscheint der Atlantik unmittelbar
als eine riesenhaft erweiterte Spalte.
Es ist klar, dass die Theorie der Kontinentenverschiebung
an dem ganzen, ungeheuren Tatsachenmaterial der
verschiedenen, oben schon genannten Geo-Wissenschaften geprlift
werden muss. Seit 10 Jahren währt diese Prüfung unablässig an,
wie die umfangreiche Literatur darüber und namentlich auch
die zahlreichen Gegenschriften zeigen (wer die Richtigkeit
eingesehen hat, schreibt keine Apologie, sondern benutzt die
Theorie). Das Resultat übertrifft die Erwartung: Kein einziger
ernstlicher Einwand hat sich behaupten können, dagegen findet
eine ungeheure Zahl von bisher schwer oder garnicht
verständ-lichen Tatsachen eine überraschend einfache Lösung.
Nur einige Proben davon können hier angeftihrt werden.
Beginnen wir mit 2 Beisplelen aus der Biologie, und zwar
indem wir zunächst die ganze heutige Tierwelt eines eiflzelnen
Kontinents, Australiens, betrachten. Seit Wallace ist
allgemein bekannt, dass die australische Fauna aus o verschieden
alten Elementen besteht: Einem ältesten, dem »gondwanischen»,
das vorwiegend im Südwesten haust und auch Peptilien,
Pegen-wurmer und andere Formen enthält, die keine grosse Kälte
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