- Project Runeberg -  Kosmos / Band 3. 1923 /
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Verschiebungen der Kontinente. Von Professor A. Wegener

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betrachten, dessen Einzellieiten ja in der Karte, namentlich der
Tiefenkarte, sehr anschaulich hervortreten. Neu-Guinea, der
ambossartig verdickte vordere Teil der herandrängenden Scholle,
mit einem hohen jugendlichen Faltengebirge, das durch den
Stirnwiderstand aufgefaltet ist, hat die friiher vermutlich
geschlossene Doppelkette der siidlichsten Sunda-Inseln und des
Bismarck-Archipels auseinandergesprengt und aufgerollt (Figur
4). Die siidlichste Kette der Sunda-Inseln, mit Timor, ist dem
australischen Schelfiand entsprechend deformiert und am Ostende
ebenso wie die nördlich benachbarte Kette Java-Wetter spiralig
zusammengebogen. Auf der anderen Seite aber, beim
BismarckArchipel, hat Neu-Guinea die grosse Insel Neu-Pommern aus
ihrer Kette herausgerissen, sie um 90 Grad gedreht und stark

gebogen, und hinter ihr eine
mehr als 9 000 m tiefe Rinne
im Tiefseeboden erzeugt, die
durch Nachströmen des zähen
Magmas noch nicht wieder
ausgefullt werden konnte. Es ist
nicht ohne Interesse, dass gerade
die holländischen Geologen, die
im Gebiet der Sunda-Inseln tätig sind, wie G. A. Molengraaff,
L. van Vuuren, Wing Easton, H. A. Brouwer, und andere
mit die ersten waren, welche die Verschiebungstheorie als richtig
anerkannt haben.

Wir wollen als zweites Beispiel aus der Biologie eine
einzelne Tiergruppe, nämlich die wegen der Langsamkeit ihrer
Entwickelung und ihrer Wanderungen, sowie wegen ihrer
Empfindlichkeit gegeniiber Salzwasser besonders wichtigen
Regenwiirmer, betrachten, und zwar in ihrer Verbreitung tiber
die ganze Erde. Der Regenwurmforscher Michaelsen, der
diese Frage ktirzlich untersucht hat/ gibt zur Erläuterung

1 W. Michaelsen, Die Verbreitung der Oligochaeten im Lichte der
Wegenerscben Theorie der Kontinentenverschiebung und andere Fragen znr
Stammesgeschichte und Verbreitung dieser Tiergruppe. Yerh. d. Naturwiss. Ver. z.
Hamburg 1921, Hamburg, 1922.

Fig. 4. Sprengung der Inselketten
durch Neuguinea, schematiscli.

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