Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Verschiebungen der Kontinente. Von Professor A. Wegener
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das Sial noch die Form bewahrt. Und dies, obwohl das Sima
härter ist als das Sial. Wenn wir Wachs-Schollen eingebettet
hatten in Siegellack, so wären die Verhältnisse ähnlich. Auch
Wachs lässt sich fälten und biegen, wenn die Kräfte eine
gewisse Grrenze tiberschreiten, genau wie das Sial.
Eine Folge dieser Zähntissigkeit ist es auch, dass die Erde
imstande ist, ihre Rotationsachse unter dem Einfluss der
Kontinentenverschiebungen zu verlagern. In der Tat zeigen ja die
klimatischen Zeugnisse der Vergangenheit, dass die Erdachse
in frtiheren Zeitea eine wesentlich andere Orientierung im
Erdkörper hatte als heute. Die damit im Zusammenhang
stehenden Transgressionswechsel zeigen, dass die Erdoberfläche nur
um etwa 100 bis 200 Meter bei der Anpassung an das neue
Rotationsellipsoid nachhinkte, dass also der weitaus grösste Teil
der Abweichung durch Füessbewegungen im Erdkörper
ausgeglichen wurde. Muss doch der Erdradius unter Spitzbergen seit
dem Karbon nahezu um 20 000 Meter kleiner geworden sein!
In aller Kürze sei auch noch erwähnt, was wir bisher über
die Kräfte zu sägen wissen, welche die Verschiebungen
verursacht haben und wohl noch verursachen. Allerdings ist die
ganze Beweisführung fur die Verschiebungstheorie durchaus
empirisch oder induktiv, und ich habe stets geltead gemacht,
dass wir sie annehmen müssen, weil die Beobachtungen lehren,
dass es so gewesen ist, ganz ohne Rücksicht darauf, ob wir
schon jetzt die Ursache dieser inneren Bewegungen im
Erdkörper ermitteln können. Aber die Frage liegt ja nahe, und
da tatsächlich schon positives fur die Beantwortung geleistet
worden ist, so möge kurz daruber berichtet werden.
Es ist insbesondere eine Kraft entdeckt worden, welche die
Kontinente zum Aquator treibt. Angedeutet wurde sie zuerst
von Eötvös, dann unabhängig neu entdeckt und beschrieben von
Koppen. Ihre Grrösse wurde aber erst von Epstein, LambePvT
und Schweydar berechnet. Ubereinstimmend kommen diese
Autoren zu dem Resultat, dass sie etwa gleich einem
Dreimillionstel der Schwere ist, das ist immerhin 4 mal grösser als
die horizontalen Flutkräfte. Sie entsteht dadurch, dass der
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