- Project Runeberg -  Kosmos / Band 3. 1923 /
221

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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Verschiebungen der Kontinente. Von Professor A. Wegener

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Die Verschiebung en der Kontinente 221

sind Beträge, die im Laufe relativ kurzer Zeit exakt zu
messen sind. Die bisherigen Längenbestimmungen in Grönland,
die freilich mit der recht ungenauen Mondmethode gemacht
sind, zeigen nun in der Tat eine Vergrösserung der Länge,
die gerade dem zu erwartenden Betrage entspricht. So fand
I. P. Koch auf der Danmark-Expedition 1907, als er seine
Länge mit der 1870 auf der sogenannten zweiten deutsehen
Nordpol-Expedition bestimmten verglich, dass der betreffende
Kustenpunkt um 1190 m westlicher lag als damals. Die
mittleren Fehler der beiden Messungsreihen betrugen aber nur
124 bezw. 256 m. Und vergleicht man damit die ebendort
bereits 1823 von Sabine ausgefuhrte Längenbestimmung, tiber
deren genauen Beobachtungsplatz allerdings eine kleine
Unsicherheit herrscht, so findet man auch zwischen 1823 und 1870
eine Verschiebung Grönlands um 420 m nach Westen. Koch
schloss hieraus auf eine Realität der Verschiebung in dem von
der Verschiebungstheorie vorausgesagten Betrag. Dieser Schluss
ist angegriffen worden, weil die Genauigkeit dieser
Mondbeobachtungen nicht befriedigt. Es ist deshalb sehr zu begrussen,
dass die dänische Gradmessung eine umfassende Neuvermessung
der grönländischen, isländischen u. s. w. Längen unternommen
hat. Durch mundliche Information durch den Direktor derselben,
Herrn Buchwaldt, bin ich in der Lage mitzuteilen, dass im
Sommer 1922 bereits eine Rekognoszierung in Westgrönland
vorgenommen wurde, bei der in Godthaab, wo gleichfalls einige
frtihere Messungen vorliegen, eine neue funkentelegraphische
Längenbestimmung ausgefuhrt werden konnte. Verglichen mit
den fruheren Beobachtungen, die teils 1863, teils 1882—83
ausgeführt wurden, ergibt sich auch hier nach einer vorläufigen
Berechnung wieder eine Verschiebung nach Westen um 882 m
oder etwa 18 m im Jahr, in Ubereinstimmung mit der
Verschiebungstheorie. Die älteren Beobachtungen genügen
auch hier nicht den strengen Anforderungen, und man wird
also ein ganz einwandfreies Resultat erst bei einer späteren
Wiederholung der jetzigen, wesentlich genaueren
funkentelegraphischen Bestimmung erwarten durfen. Aber die Häufung

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