- Project Runeberg -  Kosmos / Band 3. 1923 /
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Verschiebungen der Kontinente. Von Professor A. Wegener

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haben, welclie die Kontinente nach Westen zieht. Diese Kraft
soll viel grösser sein als die Polfluchtkraft. Wie sich diese
Kraft zu der Flutreibung verhält, die zahlreiche Autoren
bereits ftir eine allgemeine Verschiebung der Erdrinde über den
Kern nach Westen verantwortlich gemacht haben (deren
Existenz aber von Schweydar bestritten wird) lässt sich noch nicht
absehen, da die in Aussicht gestellte ausftihrliche Arbeit von
Schweydar noch nicht erschienen ist.

Endlich erscheinen auch Strönmngen im Erdkörper als
Eolge ungleichmässiger Dichteverteilung nicht ausgeschlossen,
worauf Rudzki und Sandström aufmerksam gemacht haben.

Jedenfalls ist ersichtlich, dass eine völlige TJnmöglichkeit,
eine Kraftquelle fur die Kontinentenverschiebungen anzugeben,
wie von den Gregnern der Theorie so gern hervorgehoben wird,
nicht besteht, wenn auch bei der Neuheit der Sache und der
Schwierigkeit des Problems heute noch keine vollständige
Klarheit erreicht ist.

Zum Schluss möchte ich noch die Frage erörtern, ob
Aussicht besteht, die noch jetzt fortdauernden
Kontinentalverschiebungen durch wiederholte astronomische Ortsbestimmungen
exakt zu messen. Wir können hierliber ein Urteil gewinnen,
wenn wir die von den Kontinenten zurtickgelegten Wege mit
der Länge der geologischen Perioden vergleichen, die dazu nötig
waren. Die grosste Bewegung erhalten wir hierbei ftir
Grönland relativ zu Europa, eine geringere ftir Nordamerika
relativ zu Europa und eine noch wesentlich geringere fur
Sudamerika relativ zu Afrika. Die Anderungen der Abstände
Madagaskar-Südafrika, Vorderindien-Sudafrika und
AntarktikaAustralien könnte wieder etwas grössere Beträge erreichen.
Wollen wir uns z. B. von der Abstands-Änderung
GrrönlandEuropa einen Begriff machen, so brauchen wir nur die
Entfernung der korrespondierenden Punkte
Sabine-Inseln-BärenInseln (1 070 Km.) durch die seit der Trennung verflossenen
etwa 100 000 Jahre zu teilen, um als jährliche Vergrösserung
des Abstands 11 m zu erhalten. Die Entfernung Kap
FarvelSchottland müsste sich jährlich um 18 m vergrössern. Dies

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