Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Als die Russen in Ungarn waren
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Gefängnis zusehen. Wir gingenalso hin. Da saß ineinem
Korridor auf dem steinernen Boden die gehetzte Herde,
die ich eben gesehen hatte, eng beieinander, wie unlängst
auf der Straße, als sie noch liefen. Feuchtigkeit und
Schmutz dehnte sich von ihrem Sitzplatz über die saubere
Betondiele hinaus. Eine alte Frau weinte, einige halb-
wüchsige Mädel jammerten, und ein alter Bauer er-
klärte dem Staatsanwalt, daß sie nichts getan hätten.
In einer Ecke lag auf allen vieren der große Bauer,
dem der lange und rasende Soldat ununterbrochen den
Gewehrkolben zwischen die Schultern getrieben hatte.
Es waren nämlich — und das ließ sich nicht leugnen —
Menschen, die unter Bedeckung von Kosaken ihre eigenen
Landsleute und deren Häuser ausgeplündert hatten.
Doktor Andor Jlle’s hat recht behalten mit seiner Anklage
im Ruthenenprozeß: es wurde in der Monarchie eine
„asiatische Saat" gesät, die jetzt mit den Wurzeln aus-
gerissen werden muß. Damit soll doch nicht gesagt
werden, daß alle Ruthenen von dem Russentum ange-
kränkelt sind; sehr viele sind treue Söhne der Monarchie
geblieben und kämpfen heute mutig in den Reihen des
vaterländischen Heeres.
Ich bekam noch andere Insassen des Gefängnisses zu
sehen, von denen ich nur einen der Besonderheit wegen er-
wähnen will. Es war ein Mannaus Rußland. Vor zwei
Jahren schon war er nach Maramaros-Sziget gekommen,
und als die Russen nun erschienen, trat er als ihr Ver-
trauensmann auf, fuhr mit dem russischen Oberst in der
Stadt umher und war überall in ihrem Dienste tätig.
Nach dem Abzug der Russen wurde er sofort verhaftet.
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