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— 39 ^
Soldaten die neue Brücke hier über den Fluß bauten...
ließen wir noch im November die Kühe auf den welken
und feuchten Flußwiesen weiden... Von Milch keine
Rede, aber sie überlebten es!"
Nie war Galizien ein reiches Land, jetzt aber ist es
ärmer denn je, weil der Krieg hier die Felder und
Wiesen blutig geweidet hat. Ein halbentvölkertes und
ganz verarmtes Land, das ist Galizien heute. Selten
taucht in der wellenförmigen Landschaft ein Herrenhaus
auf. Wohnt hier noch eine Herrschaft? Ich sehe zwischen
dem braungelben Eichen- und Pappellaub die matt-
feuchten Fensterreihen, aber ob hinter ihnen Hfen
brennen und Menschen leben, kann ich nicht sagen.
Doch ja: die Schornsteine sind kalt und ohne Atem.
Es sind also leere Herrenhäuser mit geschlossenen Türen
und ausgelöschten Herden. Nur die hundertjährigen
Eichen, die unbestimmbaren Pappeln und die ewig jung-
fräulichen Birken sind geblieben, sind noch immer da,
wie zur Zeit der Großeltern. Weshalb berührt ein ver-
lassenes und ausgestorbenes Herrenhaus mich schmerz-
lich und unsagbar wie eine tote Liebe? Ich weiß es nicht
und kann es nicht sagen! Es sind aber viele verlassene
und ausgestorbene Häuser, und nicht bloß Herrenhäuser,
in diesem Land des Schmerzes.
In Wielopole vor Zagörz sehe ich eine Art Häuser,
die ich nie zuvor gesehen habe. Ich weiß aber, daß es
die Bohrtürme der Naphthagruben sind, weil ich einen
Brief an einen Petroleumsmenschen in Wielopole habe.
Sie sehen aus wie ein alemannisches Bauernhaus, das,
die rechten Dimensionen verlierend, in die Luft gegangen
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