Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Inferno
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Hause zu vergessen. Sein slowakischer Hauswächter
führt mich händeringend in den Garten hinaus. In
einer schmalen, kaum metertiefen Rinne liegt der
Leichnam, wie zufallig hinabgeworfen, und halb ent-
blößt. Ich sehe zuerst das Gesicht, ein grobes, braunes,
von Kolbenschlägen zerstampftes Somaligesicht mit
ausgesprochen männlichen Zügen. — „Aber," sage ich,
und jetzt ist gar nichts Gewöhnliches mehr dabei, „er
hat ja langes Frauenhaar und Frauenkleider!" — „Ja,
ja! Ein Narr war er, nicht gescheit im Kopf..." er-
klären verschiedene Stimmen. Die Russen haben ge-
dacht, daß er ein verkleideter Spion wäre, besonders,
weil er taubstumm war und weder ihre Fragen hören,
noch darauf antworten konnte!... Es mag sein, daß
es so gewesen ist. Ich aber schaue, ohne die Augen ab-
wenden zu können, den halbentblößten Leichnam an,
das Somali-Mannesgesicht, das lange Frauenhaar und
die weißen, schmächtigen Frauenglieder, und ich habe ein
Empfinden, als stände ich der größten und dunkelsten
Tragödie aller Zeiten gegenüber...
! Wieder sind wir auf der Straße. In dem kleinen,
eingedämmten Bach, der mitten durch den Platz rinnt,
liegt ein totes Kosakenpferd und die kurze Reitjacke eines
Kosaken. Der Reiter ist nicht da. Drei Schritte weiter
kommt uns der Dorfrichter entgegen, ein stämmiger
sechzig jähriger Mann. — „Nun, wie ist es gewesen?"
Der Dorfrichter sieht uns einen Augenblick schweigend
an, preßt dann seine beiden flachen Hände gegen das
Gesicht und schluchzt, hilflos wie ein Kind. Kaum
vernehmbar murmelt er: „Geschlagenhaben sie mich!..."
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>