Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Bei den deutschen Truppen in Ostgalizien
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— 127 —
kalte Eisblumen, daß einen dabei fröstelt. Und dennoch
schlägt allen das Herz warm und siegesbewußt in der
Brust. Heißt es „Vorwärts!", so werden in meter-
tiefem Schnee und dichtestem Kugelhagel bergaufwärts
feindliche Stellungen gestürmt, oder sie werden in
Märschen umgangen, die von keinen Gebirgstruppen
übertroffen werden können. Aber die Verpflegung ist
auch auf der Höhe, wie Sanitäts- und Etappendienst
überhaupt.
Ich wohne bei dem Ortskommandanten. Abends
vor dem Schlaf gehe ich aus der Hütte hinaus, und
jetzt höre ich deutlich und feindlich das Gewehrfeuer der
Russen aus den Stellungen wenige Kilometer von hier.
Sie bestreichen auf gut Glück den Weg, den unsere
Fahrküchen zu unseren Schützengräben fahren müssen.
Sie nähen mit ihren Spitzkugeln durch die Nacht, und
’n der Dunkelheit und Stille kommt es mir vor, als
säße drüben an der Bergseite ein böses Zauberweib, das
der Neuzeit zuliebe mit einer Riesennähmaschine aus-
gestattet worden sei. Ich lausche dem dichten Gewehr-
knattern und denke allerlei dabei. In der Hütte schlafe
ich im Stroh auf dem Fußboden neben meinem Wirt.
Wir kämpfen mit wechselndem Erfolg gegen die russisch-
ruthenischen Läuse und sonstiges Ungeziefer und fühlen
uns sehr wohl dabei. Jawohl, wir fühlen uns wie alle
die anderen Kameraden hier wohl dabei und wieder-
holen lachend: Krieg ist Krieg.
Galizien, Ostabhang der Karpathen, Anfang März.
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