Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - I. Das Christentum in Arabien zur Zeit Muhammeds
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i5° tor andrae
Chosrau II. Hess, als der Patriarch Isö’jab bei seinen Kämpfen
um den Thron sich entschieden unzuverlässig gezeigt hatte,
keineswegs die Christen diesen MissgrifF büssen. Auf seine
Veranlassung wurde vielmehr ein frommer Mönch Sabrisö’ zum
Katholikos erwählt, der der Legende zufolge auf mystische
Weise dem König in seinem Kampfe gegen Bistäm geholfen
haben soll. Byzantinische Geschichtsschreiber wissen zu
erzählen, wie Chosrau die Christen seines Reiches gewaltsam zum
Nestorianismus bekehren wollte. Theophanes1 berichtet, dass
Chosrau wütend über eine erlittene Schlappe aTroatsiXa? IXaßsv
oXa Tà xsifj-TiXta -rwv a;raawv twv3 t>;tö Ilspaat? sxxXTjaiwv xai
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axstav irpö? tö jrXv^at tov ßaaiXsa.2 Wie wir gleich sehen
werden, passt die Zeitbestimmung (das Jahr 616) nicht zu dem,
was wir von der späteren Haltung Chosraus zu den
Nesto-rianern wissen; dagegen sind Zwangsmassregeln gegen die nicht
Nestorianischen Christen in seiner früheren Regierungszeit
durchaus wahrscheinlich. theophanes erzählt ferner,3 das Chosrau
bei der Eroberung von Edessa (603) die Stadt den Nestorianem
übergab. Monophysitische Geschichtsschreiber4 aber behaupten,
dass die Monophysiten die Stadt erhielten, in der sie einen
Bischof Esaias einsetzten.5 agapius6 endlich berichtet, dass
Chosrau im Jahre 625 die orthodoxen Edessener verfolgte und
sie zwingen wollte, entweder Monophysiten oder Nestorianer
zu werden. In der Wahl zwischen »dem erdrosselten Stier»
(Nestorianismus) und »dem geschlachteten Esel»
(Monophy-sitismus) hätten die Edessener den letzteren erwählt. Die Er-
mit ihren Verfolgungen gegen die Christen aufzuhören und sie statt dessen
eifrig mit guten Werken zu gewinnen.
1 Chronographia, Migne, PG .CVIII,653. a—a conj. Migne.
2 Eine Ausplünderung der Kirchen durch Chosrau kennt auch Agapius
Kitäb al* Unwän Patr. Or. VIII, 458) »Im zweiten Jahre seiner Regierung
fing Chosrau, Hormizd’s Sohn, an, die andersgläubigen Völker seines Reiches
zu vergewaltigen. Er liess die Kirchen Syriens und Mesopotamiens
nieder-reissen und führte den Marmor nebst den Geräten von Gold, Silber und Holz
nach seiner Hauptstadt». Die Zeitbestimmung ist sicher unrichtig — das Jahr,
in dem Chosrau zum Kaiser als Schutzflehender kam — aber die Notiz kann
sich sehr wohl auf eine Verfolgung gegen die Monophysiten oder die
Orthodoxen beziehen.
s Migne, PG CVIII, 677.
4 Barhebraeus, B. O. II, 334.
5 Dieser Auffassung schliesst sich Herzberg an, Gesch. d. Byz., 50.
0 Patr. Or. VIII, 459.
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