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R. R EITZENSTEIN
nutzt, als erster in dem Liede vom Arieginne Ezzo.1 Aus der
lateinischen Mönchsdichtung wird Milon (IX. Jahrhundert) später zu
erwähnen sein; aus einem Hymnus des XIII. Jahrhunderts (Mone 383)
führt Diemer die stark an Rufin anklingenden Verse an: Sic humum
divinitatis occultat mortalitas, Sic voracis Leviathan luditur voracitas,
Qui dum capit glutiendum nostri vermem generis, Ipse captus
inescatur, pax est data posteris. Dass auch in Island noch im
XIV. Jahrhundert der Augustiner Eysteinn Asgrimsson ein
ähnliches Bild wie Ezzo entwirft (Köhler Kl. Sehr. II, 20), ist nicht
befremdlich. Da das Buch Hiob auch den Ring, der durch die
Kinnbacken des Leviathan gelegt ist, erwähnt und Gregor, Odo
cracht di porten beide nider — di inhingen da nimmer sider — unde löste
sich von des kerkéris nöt. dat vorzéchinde unsis herren döt. der düvil wände
uns bihalten an stnir giwalt: gine porzen, dt da nidir wurden givalt, Stent
noch offin. da kumint üz gisloffin di menschin zu dem urdeile, (530) sumilichi
zu quälin, sumilichi zu heile, zu wilchir hant wir dan kérert, dä blivin wir
ummir mére. dit is di lenge, då Paulus avi sprach; ich inweiz, wat lengir ir
wesen mach. Der Hauptteil berührt sich mit Gregor, stammt aber schwerlich
aus ihm selbst, denn der Vergleich Christi mit Simson findet sich ähnlich in
der Predigt des Pseudo-Epiphanios, die ihrerseits ein gutes Beispiel dafür
bietet, wie lange die Predigt alte Vorstellungen bewahrt und weiter ausbaut
(Migne 43, 440 = IV2, 10,13 Dindorf) iossjisuaav tov ücm†<uv, rJX’.ov fte’jv"
àWà L’jzo.z àrJ a-’otvo; 0E3uä tvj; oKKo^’jKoo^ y.w. rapavou.011; <zzo)xe3£v. sS’j
he’;; rjx’.o; Xpisrö; üicö yjjv v.w. sxöto; xavisxspov (ewig, Gegensatz zu der
frühchristlichen Bildung àvÉ3Z£pov oöi;, vgl. Methodios 87,14; 133,5 Bonwetsch)
’louoat’oic zesot’yjzsv......ueto! tujv oouXujv ö oearötr;;, |«.et<z -<mv vExpojv ö fle’j;.
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7.VS3"SpOV <p<ü;, |jl.et« TOJV kt"/|AC!^t!)T(P)V ö ÈXsU&EpOjT)];, (jletci t(üv ZCTOJTCfTOJ ö ’J7C£pC!V(U
tüiv oüpav&v (nach liturgischem Vorbild). Sehen wir nun ebenda (S. 12, 20
Dind.) erwähnt uyfehoz oÈ ~fj Mapt’tf t-jj Mo.joahr^fj tJ;v ix toccsoo eppurrijv
eivez-Ysvv7j3iv sürjy-fEXisaTO, so liess sich das misverstehen, sie sei damals aus der
Knechtschaft des Teufels auferstanden. Eine lateinische Mittelquelle müssen
wir für ihn und den mit ihm übereinstimmenden Honorius (p. 937, 938)
suchen. Die Vermischung der Vorstellungen von Tod und Teufel, Welt,
beziehungsweise Teufelsherrschaft und Totenreich, Verschlungenwerden und
Sprengen der Töre, die ich noch an vielen deutschen und lateinischen Texten
des Mittelalters nachweisen könnte, zeigt die Eigentümlichkeit dieses
dogmatischen Denkens in mythischen Bildern besonders klar. — Von
Hiob-Erklä-rern nenne ich beiläufig noch Odilo von Cluny und Rupertus von Duty.
1 Ezzo XX 11 Diemer: der tievel ginite an das fleise, / der angel was diu
gotheit; /nü ist es wol irgangen, da an wardt er gevangen. Zum Vergleich genügt
wohl Didascalia apost. ar. cap. 39 p. 135, 5 Funk (Wetter a. a. O. 49) cumque
Mors eum conspexisset, postquam ad eam descendit, perturbata est atque in eo
pabulum secundum suum desiderium se invenisse credidit, vgl. Hilarius oben
S. 153. I- Das grosse Gosforth-Kreuz gibt die Illustration dazu.
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