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WELTUNTERGANGS VORSTELLUNGEN 1 5 ’
nicht gegen sie, blickt auch gar nicht auf sie hin, sondern wendet
Hilfe suchend oder gar um Hilfe schreiend den Kopf zurück.
Darstellung eines beobachteten Naturvorgangs ist ausgeschlossen;
symbolische Bedeutung muss auch dieses Bild haben; ein
nordischer Mythos, den es darstellen könnte, ist mir nicht bekannt;
dagegen weist die eigentümliche Haltung zwingend auf das
»Kreuzeslamm», das hier in der Umstrickung der beiden Drachen
Tod und Teufel dargestellt ist. Beide Bilder hängen also eng
zusammen.
Das grosse Kreuz von Gosforth1, ist über vierzehn englische
Fuss hoch, der hohe Schaft ist nicht rechteckig, wie meist in England,
sondern cylindrisch2, aber wie die rechteckigen in vier Bildstreifen
geteilt; von diesen tragen die beiden unmittelbar in den Oberbau
des Kreuzes auslaufenden die entscheidenden Darstellungen, die
Seitenflächen, wie bei den quadratischen Schäften, überwiegend
Ornamente und Wiederholungen.3 Der zur Verfügung stehende
Typenschatz war offenbar zu klein. Auf der Ostseite des Schaftes
sehen wir im Mittelpunkt den Kreuzestod Jesu; das Monument
ist also nach Osten orientiert, wie die Kirche vor der es stand.4
(Jung, a. a. O. 224, vgl. unten S. 185). Auf dem Kreuzbalken erscheint es
im Albani-Psalter (Goldschmidt 134). Die zwei Schlangen (Drachen) sind
ähnlich wie auf einer Reihe schwedischer Grabsteine ausserordentlich dünn
und dabei phantastisch in einander verschlungen.
1 Ich benutze bei der Beschreibung die beiden nach Zeichnungen
hergestellten alten Abbildungen von S. Lyson, Magna Britannia IV (1816), p.
CCI und John Stuart, Sculptured Stoves of Scotland II (1867), pl. XXIV,
ferner die nach photographischen Aufnahmen der vier Seiten hergestellten
Zeichnungen von W. S. Calverley, Archeological Journal XL, 1883, p. 143,
dessen Beschreibungen (mit kleinen Änderungen wiederholt in Cumberland
and Westmoreland Antiquarian and Archeological Society, Extra-Series XI,
Notes ön the sculptured Crosses . . . by the låte W. S. Calverley ed. W. G.
Colling-wood, 1899, p.. 139; das Buch zitiere ich später als Calverley-Collingwood),
endlich die nach Photographien gemachten Einzelabbildungen hier und in
den Aufsätzen George Stephens Aarböger 1884, gleich Mémoires des
Anti-quaires du Nord 1884. Für die Man-Kreuze waren mir leider nur ältere
Einzelpublikationen und die Gesamtübersicht von I. Romilly Allan, The early
Christian Monuments of the Isle of Man, Journal of the British Archaeological
Association XLIII, 1887, p. 240 zugänglich.
2 Nach J. R. Allan, Monumental History of the British Churches 1889,
p. 227 ist diese Form auf wenige Grafschaften, darunter Cumberland,
beschränkt.
3 Die rechteckige Schaftform liegt auch hiernach voraus.
4 Ueber den Zweck dieser Monumente sagt Allan, Mon. Hist. 22: They
were placed in the churchyards or by the wayside, to encourage a devotional spirit
12 — 23339. Kyrkohist. Årsskrift 1924.
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