- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - R. Reitzenstein, Weltuntergangsvorstellungen

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’S2

R. R EITZEN STEIN

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Östlicher Ursprung scheint mir damit für diese Darstellungen
erwiesen. Dann folgt wieder der triumphierende Reiter, unter den
Hufen seines Rosses eine kopflose Schlange und unter ihr ein
menschlich gebildeter Unhold in halb liegender Stellung, wie in den Block
gespannt; die Kopfbildung ist noch wüster wie bei dem gefesselten
Loki. Zu erwähnen ist endlich, dass die cylindrische Fläche des
Kreuzschaftes unter den Bildstreifen noch auf ein weites Stück
hin durch eine Art Schuppenornament als Baumstamm
charakterisiert ist. Offenbar soll das ganze Kreuz dadurch wieder als
Lebensbaum erscheinen, ja diese Absicht wird überhaupt den
An-lass gegeben haben, den Schaft dieser Pfeiler nachträglich cylindrisch
zu gestalten. Dass auch in Schweden das Kreuz oft als der
Lebensbaum charakterisiert wird1, bestätigt diese Vermutung. Wieder
findet der an und für sich naheliegende Gedanke in uraltem
orientalischen Glauben, ja selbst in orientalischer Kunst einen gewissen
Anhalt. Der persische Baum Allsamen, der Weinstock oder der
Baum des Lebens bei den Mandäern und manches andere liesse
sich anführen und selbst für die Ornamentik könnten die
Siegel-cylinder assyrischer Herrscher Gegenbilder bieten.2

Ganz eigenartig entspricht dem Kampfbild auf der Ostseite
und dem Triumphbild auf der Westseite des Gosforth-Kreuzes nun
der Bilderschmuck des Monumentes des Nordländers Thorwalt von
der Insel Man bei England (Fig. 8. 9).3 Seine Anlage hat mir, nachdem
ich die Bilder gedeutet hatte, mein verehrter Freund Prof. Hermann
Thiersch, der mir mit Rat und Tat beigestanden hat, erläutert.
Auf einer grossen Platte, deren eine Hälfte weggebrochen ist, war
auf beiden Seiten ein gewaltiges leeres Kreuz dargestellt, dessen
Schaft die Fläche in zwei Hälften teilt; zwischen dem unteren Teil
des Schaftes und dem Querbalken standen je zwei Bilder; auf dem
Schaft selbst auf beiden Seiten ein stilisierter Baum, dessen Wipfel

1 Vgl. z. B. Stephens, I, 355; II, 752, 753, 797; III, 147. Mit der
Kreuzform in Man lässt sich II 791 vergleichen.

2 Am nächsten kommt ein Relief, das ich nur aus einer Photographie
im archaeologischen Institut zu Göttingen kenne, diesem wieder
Perrot-Chipiez II, p. 64, fig. 8, vgl. W. H. Ward, Seal Cylindres p. 221, no. 671. Die
Anlehnung an die Bandform wäre dann Neuerung des nordischen Künstlers.

3 Musterhaft beschrieben von George F. Black, Proceedings of the So.
ciety of Antiquaries of Scotland 1889, p. 335 (ohne Deutung). Ein
Erklärungsversuch von Romilly Allan, Early Christian Symbolism (Rhind Lectures)
p. 275, ist mir leider nicht zugänglich.

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