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Der Ursprung des Islams und das Christentum.
Von
Dozent D. Tor Andrae.
III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds.
Als nadir und mubassir d. h. als Verkünder der doppelten
jenseitigen Vergeltung von Hölle und Paradies hat Muhammed
mit Vorliebe sich selbst bezeichnet. (17: 106, 25: 58, vgl. 2: 13,
30: 44, 34: 27, 41: 43 u. s, w.). Der Jenseitsglaube ist aber bei
ihm ganz beherrscht vom Gedanken an das grosse Gericht
Gottes, wo die göttliche Vergeltung, die eine völlige Umwertung
der irdischen Verhältnisse bedeutet, eintreten wird. Dieses
Gericht hat Muhammed in seiner frühesten Verkündigung
offenbar als nahe bevorstehend gedacht; er hat geglaubt, dass er es
vielleicht noch selbst erleben werde.
Dass dieser Glaube an das nahe Gericht nicht nur
inhaltlich die Dominante in Muhammeds Predigt, sondern auch das
wirkliche religiöse Motiv seines prophetischen Auftretens
gewesen ist, ist schon längst durch die Ausführungen SNOUCK
HüRGRONJES, dem das religionsgeschichtliche Verständnis des
arabischen Propheten bisher sein Bestes verdankt, klargelegt.
Dass die eschatologischen Ideen des Korans denjenigen des
Christentums am nächsten stehen, ist ebenfalls schon von vielen
Seiten erkannt. Aber in welcher Weise haben diese religiösen
Gedanken auf Muhammed eingewirkt? Geschah es durch eine
allgemeine Bekanntschaft des Propheten mit den Hauptzügen
der christlichen oder gar der jüdischen Eschatologie, die unter
dem Drucke der Zeitverhältnisse durch die schöpferische Tat
seines religiösen Genius seine Botschaft ins Leben gerufen hat,
oder bedeutet diese nur eine Umformung eines bestimmten hin-
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