- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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Ibn ’Abbas (21: 98): Ihr und was ihr ausser Alläh anbetet sollt
ein Brennstoff der Hölle werden, dorthin werdet ihr
hinabsteigen [lahä wäridüna). Ist das ein zvurüd oder nicht? Er fuhr
fort (11: 100): Er (Pharao) wird am Tage der Auferstehung
an der Spitze seines Volkes gehen und sie zur Hölle führen
(’auradahutri). Unselig der Ort, da er hinkommt (al-ward
al-maurüd). Ist das ein wurüd oder nicht? Ich und du, wir
werden beide dort eingehen müssen. Siehe zu, dass wir auch
wieder herausgeführt werden können. Ich glaube jedenfalls
nicht, dass Gott dich durch dein Verneinen herausführen wird.
Da lachte Näfi .*

Schwerlich dürfte aber Muhammed an eine zeitliche
Bestrafung der noch nicht vollkommenen Gläubigen in der Hölle
gedacht haben. Eine Reinigung der Seelen, wie sie in den
ältesten christlichen Vorstellungen vom Purgatorium (OrigENES,
c. Cels. 5: 15, 6: 26) zu finden ist, scheint nicht in die
koranische Theologie zu passen. Jedenfalls hat Muhammed die
entsprechende jüdische Lehre von den zeitlichen Sündenstrafen
der sündigen Israeliten schroff abgewiesen (3: 23). Eher würde
man den Erklärern recht geben, die die Stelle so verstehen,
dass die Gläubigen alle durch das Feuer hindurch müssen, dass
ihnen aber die Flamme, wie einst bei der Feuerprobe Nimruds
dem Abraham, nur Kühlung gibt, so dass sie es garnicht
merken, dass sie durch die Hölle gegangen sind!1 Das würde
genau dem persischen Glauben vom Feuerfluss der
Endkatastrophe entsprechen: »Le métal fondu brüle les méchants mais
pour les fidèles il est semblable ä du lait tiède.»2 Indessen
wird hier trotz der schlagenden Argumente des Ibn ’Abbas
zuurüd nicht als »eingehen in» zu verstehen sein. Zamahsarl,
der scharfsinnigste der grossen Koraninterpreten, hat gewiss
das Richtige getroffen, wenn er zu den Worten »und lassen die
Sünder in ihr knieend zurück» schreibt: »Das beweist, dass mit
wurüd das Knieen um ihn (den geöffneten Schlund des
Höllenpfuhls) gemeint ist, und dass die Gläubigen, nachdem sie dort

1 Taban und Baidüivi z. St.

2 Dinkart IX, 32, 25, Bundahis 30, Söderblom, La vie fuiuredapres
té mazdeisme, 265. Die gleiche Vorstellung kommt aber auch im
Christentum vor bei Methodius, Commodianus (»ein Tau wird ihnen [den [-Gerechten]-] {+Gerech-
ten]+} das Feuer sein, für die andern aber tödliche Strafe») Lactantius u. a.
Vgl. Atzberger 483, 566, 606.

16—23339. Kyrkohist. Årsskrift 1924.

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