- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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wird offenbar unausgesprochen vorausgesetzt, wenn es heisst,
dass am Tage der Auferstehung das Paradies nahegebracht
wird,1 und das Höllenfeuer angefacht wird (81: 12—13, vgl.
26: 90 — 91, 50: 29). Wahrscheinlich denkt sich Muhammed das
Paradies als einen auf himmlischen Bergen befindlichen
Lustgarten und die Hölle als eine feurige Kluft, die darunter in die
Tiefen der Erde hinabstürzt.

Die Seligkeit wird als ein ewiges Festmahl gedacht. Die
Verklärten ruhen auf erhöhten Polstern (surur marftia 88: 13,
56: 33) auf Ruhebetten (araik 76: 13), die in Reihen einander
gegenüber (56: 16), aufgestellt sind (masfüfa 52: 20, vgl. 88: 15).
Gekleidet sind sie in Festkleider aus grüner Seide und Brokat,
geschmückt mit silbernen Spangen (76: 21). Herrliche
Fruchtbäume überschatten die Teilnehmer des himmlischen Gelages:
dornenloser Lotus, Bananen (56: 27—28), Palmen, Weinstöcke
und Granatapfelbäume (55: 68), deren Früchte bequem zu
erreichen sind (69: 13) oder sich sogar von selbst zu ihnen
herabsenken (76: 14 dnllilat kutüfuhä tadl\lan~). Und daüberhinaus
werden sie auch mit Fleisch aller Art versorgt, mit Geflügel
(56: 21) und was sie sich sonst wünschen (52: 22). Himmlische
Ganymeden, unsterbliche Knaben, gleich »zerstreuten Perlen»
(76: 19, 56: 17, 52: 24) gehen umher und schenken den
himmlischen Trank, der weder zu eitlem Geschwätz noch zu
tadelnswerten Handlungen verleitet (52: 23), der nicht berauscht oder
betäubt und dessen Genuss keine üblen Folgen zurücklässt (56:
19, 37: 46). Er wird aus der Paradiesischen Quelle geschöpft
— Muhammed hat mehrere Namen für diese Quelle oder den
Trank salsabxl, käfür, zangabil, tasmm (83: 25—28, 76: 5 —17).
Erfrischende Ströme durchfliessen das Paradies — ia§rl min
talitahä ’an här steht in den späteren Suren unzählige Mal als
Verkürzung der früheren Schilderungen. Von den
Paradiesflüssen hören wir (47: 16—17), dass sie vier an der Zahl sind.

1 Die koranische Phrase erinnert in überraschender Weise an IV. Esra,

7 b, 1: »Das Gericht wird gehalten...» die Grube der Strafe wird geöffnet,
das Höllenfeuer loht heftig auf und das Paradies tritt in Erscheinung.»
Indessen kommen auch in der christlichen Literatur ähnliche Aussagen vor.
Wenn der Tag kommt und der Richter sich setzt, oüiv ^poaxczJjEi xa:
àiuoxaXüàsi x/;v ffjv [die die Sanftmütigen erben sollen] Apoc. Pauli 21
(Tischen-dorf 50). 4>o{iepcc 7j xpbi;... ßtzs’.XciCt oüpav&v zpöxerrai xa! izüp aicüvtov
rjxoi-jjlccc-cat. Cyrill. Hier., Catech. XV, 26, Migne, P. Gr., XXXIII 908. Vgl. dazu
Offenb. 21: 2 und Matth. 25: 41.

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