Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds
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TOK ANDRAE
Sie führen kristallklares Wasser, Milch, die niemals verdirbt,
köstlichen Wein, und reinen Honig. Genau so werden sie auch
in der Apoc. Pauli geschildert, nur dass es hier (23) sXaiov für
Wasser steht.1
Als Genossinnen werden den Seligen »die Schwarzäugigen»
(hür ’in) zugesellt (44: 54, 52: 20). Von diesen weiss
Muhammed vor allem zu sagen, dass sie jungfräulich sittsam, die
Augen niedergeschlagen einhergehen, reine Gemahlinnen, von
Gott neu geschaffen, weder von einem Menschen noch von
einem Ginn zuvor berührt (55: 56, 56: 33—36, 78: 33, 4: 60).
Ausserdem sind sie noch ’aträb (56: 38; 78: 33) d. h.
gleich-alterig mit ihren Gemahlen oder untereinander. Die
Kommentare scheinen hier auch herauszulesen, dass sie sich auf der
Höhe des gereiften Menschenalters befinden. Sie sind wie ihre
Männer 33 Jahre alt.2 So heisst es auch in der Apoc. Joh.
Apocr. 10: Ttàaa <pöaic àv&pümvT) tpiaxovtasrfjc ävaarijasTat. Es
sei hier bemerkt, dass die älteste Tradition im Islam (trotz
’ansanàhunna insaa" 56: 34) nirgends behauptet, die Huris seien
völlig neue Wesen, man lässt den Propheten selbst sagen:
»Es sind die (gläubigen Frauen), die als alte Weiber, triefäugig,
grauhaarig gestorben sind. Die schafft Gott nach ihrem Alter
aufs neue um und macht sie zu Jungfrauen.» Ibn ’Abbas
erklärte: »Sie gehören zum Menschengeschlecht, sie sind eure
Weiber in dieser Welt, die Gott als Jungfrauen auferstehen
lässt».3 Dass auch die Frauen und die Kinder an der
Seligkeit teilhaben, ist Muhammed selbstverständlich und wird
ausserdem ausdrücklich gesagt (4: 123, 9: 73, 43: 70).4
Von geistigen Paradiesfreuden erwähnt Muhammed, dass
die Verklärten kein eitles Gerede (lägija, lagzv) mehr zu hören
brauchen, sondern nur die Worte: »Friede, Friede» (88: II,
78: 35, 56: 25, 19: 63). Kein Groll ist mehr in ihrem Herzen
1 Ascensio Mosis 61: Wein, Honig, Milch und Balsara. Offenb. des
Joshua b. Levi: Honig, Wein, Öl, Balsam, Gaster a. a. O., 587, 597.
3 So bei Zavtahsan, II, 383. Vgl. dazu auch Bundahis 30, Söderblom
a. a. O., 261.
3 Taban XXVII, 96.
1 Sonderbar genug, dass christliche Zeloten nicht selten gerade die
gegenteilige Lehre als für Muhammed charakteristisch hingestellt haben;
Wol-laston, The sword of Islam (London 1905) 305. Behauptungen wie die
von G. Simon (Islam und Christentum (Berlin 1914) 105): »Das ewige Heil
des Weibes ist im Islam in die Hand des Mannes gelegt», sind eine schlechte
Apologetik.
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