- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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ratur des morgenländischen Mönchstums, also vor allem
Nichtbeachtung der künftigen Vergeltung.

So wird denn auch die Strafe einst die Ungläubigen zu
schrecklicher Wirklichkeit erwecken, denn sie wird sie mitten
in ihrer Sorglosigkeit treffen. Hat sie doch auch einst die
ungläubigen Städte im Schlaf oder bei eitler Lust überrascht
(6: 95—96), fröhlich und sorglos lebte der Ungläubige dahin,
er glaubte nicht, dass er vor seinen Gott zurückgebracht
werden sollte (84: 13—15).

Vergänglich und bleibend, diese Welt und die zukünftige
Welt, der nichtige Tand des Erdenlebens und das
unvergängliche Leben bei Gott, das sind die Gegensätze, in denen sich
die Frömmigkeit Muhammeds bewegt. Was bei den Menschen
ist, vergeht, was bei Gott ist, besteht in Ewigkeit (ma ’inda
Allä/i bäktn 16: 98). Der Prophet lässt seinen Frauen die Wahl
zwischen »dem Leben dieser Welt mit seinem Flitter» (.zlna)
und Gott mit seinem Apostel und dem ewigen Heim» (al-där
al-ähira 33: 28—29). Die Gläubigen, die im yihäd kämpfen,
tauschen das himmlische Leben für das irdische ein (4: 74);
gering ist, was die Welt euch einträgt, (mata al-dunjä), wo ihr
seid, erreicht euch der Tod und wohntet ihr auch in
hocherbauten Burgen (4: 79, 13: 26). Das irdische Leben ist also ein
mata d. h. ein Niessbrauch für eine bestimmte Zeit, — die
Erklärer hören aus dem Worte nicht nur heraus, dass dieses
Leben nur ein kurzfristiges Darlehen ist, sondern auch, dass es
an sich dürftig und arm ist, die armselige Zehrkost mit der
man zur Notdurft auskommen kann.1 «Ihr Leute seht, dieses
Leben der Welt ist nur ein Niessbrauch, das künftige ist das
ewige Heim» (där al-karär 40: 42). »Dieses Erdenleben ist
nichts als Scherz und Spiel, das zukünftige Heim ist wahres
Leben» (29: 64 vgl. 47: 38). Das irdische Leben ist Scherz
und Spiel (la/iw wa-ldib) nicht nur weil es so kurze Dauer
hat wie die Spiele der launischen Kinder,2 sondern auch, weil
es die Hingabe der Seele an all das, was Genuss bereitet, ist.8
Offenbar hat al-lxajät al-dunjä schon hier die doppelte Bedeutung
zeitliches, vergängliches Leben und weltliches Genussleben. Noch
entschiedener tritt die Bedeutung »Weltlichkeit» in dem wuch-

1 Bulfca jataballagu bihä, Lisän s. v. mf

5 Zamahsarl, II, 161.

3 Tadart, XXI, 8.

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