- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

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Dasein hegen mussten, auch auf das Jenseits übertragen. Nur
so scheint mir das uns so befremdliche Wesen der koptischen
Mönchsreligion verständlich zu sein.

Freilich ist dabei der Einfluss des Christentums
keinesfalls ausser Acht zu lassen. Das Christentum hat die sittliche
Tendenz des Jenseitsglaubens kräftig gestärkt, es hat alles, was
noch an Dinglichem oder Rituellen in der letzten Wertung des
Menschenlebens geblieben war, ausgemerzt und alles allein auf
die sittliche Leistung eines jeden gestellt. Es hat also sicher
zunächst die Furcht vor dem Gericht erheblich verschärft, es
hat aber auch beruhigende Momente mit hineingebracht.
Besonders möchte ich da den Gedanken von dem Durchleiden
der Schrecken des Gerichtes und der Hölle hier im Diesseits
und die Uberzeugung von der erlösenden Kraft dieses Leidens
auf christlichen Einfluss zurückführen. Es ist nicht umsonst,
dass die Mönchsväter sich gern den Spruch vorhalten: Selig
sind die da Leid tragen. So war durch das Christentum
zuletzt doch noch ein Strahl der Hoffnung in diese düstere Welt
hineingefallen.

Seltsam fremd und wenig anziehend kommt uns diese
Jenseitsreligion vor. Und doch hat ihre geistigen Kraft sich
Denkmäler errichtet, die noch späten Geschlechtern staunende
Bewunderung abringen. Eine vielverzweigte religiöse Institution
von weltgeschichtlicher Bedeutung auch innerhalb des
westlichen Christentums verdankt ihr ihren Ursprung. Aber auch
die Frömmigkeit, die als das religiöse Grundkapital des Islams
bezeichnet werden kann, ist in vieler Hinsicht Geist von ihrem
Geiste. Ein jeder, der sich mit dem Leben und Denken der
alten Zuhhäd beschäftigt hat, wird ohne weiteres verstehen,
warum wir hier so eingehend diese Mönchsreligion behandelt
haben. Zunächst ist es aber unsere Aufgabe, zu zeigen, dass
sie auch auf den Jenseitsglauben des Korans ihren Stempel
gedrückt hat. Darum sind wir genötigt, noch einen Schritt
weiter nach Osten zu gehen.

6. Der syrischen Kirchen.

Unter den Bezeichnungen für die mönchischen Asketen
tritt in der syrischen Kirche schon früh1 das Wort ’ah/ »der

1 Vgl. darüber Nestle, Z.D.M.G., LVI, 562, Assemani, B. O., III, 1.

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