- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
58

(1900)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

1 oo

TOR ANDRAE

dort herrscht, sagt,1 sind alles Züge, die bei ’Afrlm fast
wörtlich wiederkehren. Sowohl somatische als auch spiritualistische
Deutung der Paradiesvorstellung ist zulässig: Ours ot>v tà
otujAa-tixà èxßàXXo|J.£V, xal tà mso\i.o.v.%à. èjriC7]Toö[j.ev. fàp è-jci toö
vö[ioo t|v [j.èv y.ai tö aiaü-Y]TÖv, àXXà 7.al törcov sjto[sl toö votjtoö"
outo) xal tov jrapäöstaov vooö[i.sv ;j.sv xal awixati/w?, àxxtjyopoöjj-sv
Ss 7.al jrvso[JiaTixwi;.2 Obwohl die pneumatische Auffassung
selbstverständlich höher zu achten ist als die somatische, bedeutet
das doch eine ziemlich weit gehende Konzession an die
volkstümlichen Vorstellungen.

Ein interessanter Versuch, sowohl dem Realismus als auch
dem Spiritualismus Recht zu geben, bedeutet die Schrift »de
Paradiso» von dem jakobitischen Theologen Moses bar Kepha
(st. 913). Er beweist mit sechs Gründen, dass das Paradies
nicht nur geistig, sondern auch körperlich sei. Zu dem
Somatischen gehören u. a. die Bäume des Paradieses mit Laub
und Früchten. Dieses Paradies, das auf Erden gelegen ist und
in dem die entschlafenen Frommen bis zur Auferstehung
wohnen, ist aber ein anderes als das regnum coeleste, wo dereinst
die ewige Seligkeit genossen werden soll. Das regnum coeleste
ist nur geistig.3 Eine solche Distinktion scheint aber ’Afrem
nicht gekannt zu haben.

Wenn nun die Theologen so etwas vortragen, wie werden
dann erst die volkstümlichen Vorstellungen, auch diejenigen
der Mönche in diesen handfesten Paradieserwartungen
geschwelgt haben. Nun hat Muhammed freilich diese
Vorstellungen noch ein wenig vergröbert. Dazu bedürfte es bei einem
Bürger des heidnischen Mekka offenbar keiner besonders auf
die Sinnlichkeit angelegten Wesensart. Indessen diese
Vergröberungen liegen so ganz auf der Linie der oben
geschilderten Jenseitserwartungen, dass wir getrost vermuten können, dass
auch sie schon der durchschnittlichen Verkündigung in den
damaligen syrischen Kirchen nicht unbekannt waren.4

1 Migne, P. Gr., XXX, 64 ff.

’ Ibid., 68.

3 Migne, P. Gr., CXI, 485 ff.

4 Bei der //wri-vorst-ellung ist zu bemerken, dass auch gewisse
Wendungen der mystischen Theologie leicht von dem Volke missverstanden
wurden. Vgl. z. B. den gewöhnlichen Ausdruck von dem hingegangenen
Frommen: »in thalamum supernae felicitatis admissum», Assemani, B. O.,
III, 9?., vgl. O. Braun, Moses bar Kepha, 143, n. 1, ’Afrëm, Op. Gr. II, 159.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 14:07:55 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/kyrkohist/1925/0068.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free