Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)
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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM
I I I
Sure 6: 93: »Könntest du nur sehen (die Stunde), wo die
Ungerechten (al-zälimün) in den Todesängsten (fi gamarät
al-maut) sind, während die Engel ihre Hände ausstrecken (ihre
Seele zu nehmen), indem sie sagen: gebt eure Seele hin (aljriyü
’anfusakum), heute werdet ihr mit einer erniedrigenden Strafe
belohnt werden.» Damit ist zu vergleichen 50: 18: »Der
Todestaumel wird die Wahrheit offenbaren» (zvayaat sakralu-l-maut
bi-lhakk), ferner die Stellen, wo es heisst, dass die Engel die
Ungläubigen hinwegführen, um sie zu der Höllenstrafe zu
bringen. Hier wird (16: 30, 8: 52, 4: 99) das Wort tawaffä
gebraucht, was eigentlich »sterben lassen» bedeutet.1
Die Vorstellung ist, wie man sieht, bei Muhammed noch
mehr verblichen als schon bei ’Afrëm, ihre Herkunft und
ursprüngliche Bedeutung ist indessen vollkommen klar. Auch
das spätere Judentum hat, wie wir oben (S. 39) gesehen haben,
die Vorstellung von dem Hinwegnehmen der Seele durch den
Todesengel und das Gericht nach dem Tode wahrscheinlich
aus denselben Quellen wie das Christentum aufgenommen. Der
Koran schliesst sich aber an diesem Punkte offenbar an
christliche Vorbilder an, einerseits, weil die Engel hier als eine
grössere Anzahl vorgestellt werden (im Judentum: der
Todesengel) und zudem offenbar gute Wesen, Vollstrecker der
göttlichen Gerechtigkeit sind (im Judentum gewöhnlich der
Todes-engel gleich Satan), andrerseits weil der Gedanke im Koran
wie in den christlichen Quellen vor allem in der Busspredigt,
um die Furcht vor dem Tode und dem Gericht zu erwecken,
paränetisch verwendet wird.
Der Widerspruch zwischen dem Gericht in der
Todesstunde und demjenigen des jüngsten Tages konnte Muhammed
umsoweniger zu Bewusstsein kommen, als er überhaupt das
jüngste Gericht als unmittelbar nach dem Tode eintretend
gedacht hat. Zu dieser seiner Vorstellung werden wir jetzt
übergehen.
1 Zu dieser eigentümlichen Zusammenstellung von Todesstunde und
dem jüngsten Gericht vgl. noch das Testament ’Afrëms. Es naht der Tod.
Das Ol der irdischen Lampe geht aus. rap’.xüxXu>3(£v jxe s-1 à[iæcu Sir\>A~a\, 0!
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toD tcp’.ZToD toü Aej-dtou x. t. X.. Op. Gr., II, 230.
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