- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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1 oo

TOR ANDRAE

eine andere Legende ähnlichen Inhalts hat Muhammed als
Beweis angeführt (2: 261) Ein Mann fuhr an einer verödeten Stadt
vorbei. »Er sagte zu sich selbst: Wie wird Gott dies alles
nach dem Tode ins Leben erwecken können?« Gott Hess ihn
hundert Jahre tot sein, darauf erweckte er ihn und sagte: wie
lange hast du verweilt? Er antwortete: ich habe einen Tag
oder den Teil eines Tages verweilt. Er sprach: »nein, du hast
hundert Jahre verweilt. Betrachte deine Speise und dein
Getränk, dass sie nicht verdorben sind und betrachte deinen Esel!
(Dies geschah), damit wir dich zu einem Zeichen für die
Menschen machten. Siehe das Gebein, wie wir es auferstehen
lassen, dann bekleiden wir es mit Fleisch.» A. müller1
wollte diese Erzählung auf eine Legende von Ebedmelek, dem
Freunde Jeremias, die im äthiopischen Baruch erzählt wird,
zurückführen. Ebedmelek findet beim Erwachen die Feigen in
seinem Korbe frisch und deren Milch noch tröpfelnd (Essen
und Getränk!). M. Schreiner2 wies auf die Geschichte von
Choni hin, wo auch der Esel in derselben Weise wie im Koran
erwähnt wird. Indessen ist das Motiv weit verbreitet, nicht
nur in der christlichen Legende,3 sondern auch in der antiken
und der indischen Sage4, und es ist darum sehr wahrscheinlich,
dass auch in Syrien eine Form der Legende in Umlauf war,
die wie die Geschichte von den Siebenschläfern als Beweis für
die Auferstehung verwendet wurde.

Eine einzige Ausnahme bezüglich des beschriebenen
Looses der Verstorbenen bilden im Koran die Märtyrer. Von ihnen
heisst es Sure 3: 163: »Glaubet nicht, dass diejenigen, die auf
dem Wege Gottes getötet wurden, tot sind. Nein sie sind
lebendig bei ihrem Herrn (bal ’ahja ’inda rabbihim) und
werden versorgt,5 164 indem sie sich freuen über die Gnade, die

1 Z. D. M. G., 42, 80.

’ Ibid., 436.

* Vgl. darüber M. Asin Pai.acios, La escatologia tnusulmana e?i la
Divina Comoedia (Madrid 1919), 276 ff.; zu dem traumhaften Schwinden der
Zeit im Paradiese vgl. noch die keltischen Sagen von der Insel der Seligen,
J. A. Macculloch, The religion of the ancient Celts (Edinburgh 1911), 364 fr.,
M. Brusot, Keltische Volkserzählungen, 11 ff.

4 H. Günter, Die christliche Legende des Abendlandes (Heidelberg
1910), 106.

5 So die Erklärer. Beidäwi, I, 243: ’lebendig bei ihrem Herrn’ dawü
zitlfä minhic ’und werden versorgt’ min al-tjanna.

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