- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

I I I

ihnen Gott geschenkt und froh sind über diejenigen, die sie
noch nicht erreichten, die hinter ihnen blieben, dass es keine
Furcht mehr für sie gibt, und dass sie sich nicht mehr zu
betrüben brauchen» (vgl. auch 2: 149). Schon früh haben
christliche Theologen gelehrt, dass die Seelen der Märtyrer
unmittelbar in den Himmel kommen.1 Nach TertüLLIAN (De
anima 55—58) kommen alle Seelen, auch die der Gerechten,
zuerst in die Unterwelt, wo sie in verschiedenen Stufen den
Zwischenzustand durchleben. Eine Ausnahme machen nur die
Märtyrerseelen, die sofort zum Paradiese emporsteigen.2 Vom
vierten Jahrhundert an hat sich diese Lehre allgemeine Geltung
im Christentume errungen. Auch in der syrischen Kirchen war
sie wohlbekannt. »Keiner, der aus dem Leben dahingegangen
ist», sagt die syrische Didaskalia,z »weilt auch alsobald beim
Herrn, wenn nicht durch des Martyriums Vorrecht, nach dem
er nämlich im Paradiese und nicht in der Unterwelt wohnen
wird.» In seiner Schrift über die Märtyrer antwortet Mar Isai
auf die Frage, wo die Seelen der Märtyrer weilen, dass sie im
Paradiese sind. sMan glaubte, dass sie tot wären. Aber durch
ihren Tod haben sie die Sünde getötet, und so sind sie
lebendig bei Gott (beliajje l’zvät ’aläkä).»4 Es ist somit
wahrscheinlich, dass die nestorianische Kirche eine Ausnahme machte
für die Märtyrer und ihnen ein anderes Loos nach dem Tode
zukommen Hess als den gewöhnlichen Sterblichen. Zu
bemerken ist, dass Muhammed mit seinem «lebendig bei ihrem
Herrn» offenbar wiederum eine geläufige Formel der syrischen
Predigtsprache wiedergibt.

Für unsere Untersuchung ist das hier gewonnene Resultat
von der grössten Bedeutung. Haben wir bisher nur von der
Verwandtschaft der koranischen Frömmigkeit mit der syrischen
im allgemeinen sprechen können, so haben wir jetzt gefunden,
dass Muhammed eine für seine gesamte Anschauung sehr
wichtige Lehre mit der ostsyrischen Kirche und, soweit wir
wissen, nur mit ihr gemeinsam hat.

1 Vgl. C. Clemen, Niedergefahren zu de?i Toten, 146—1)1.

2 Vgl. Atzberger, a. a. O., 305 f.

3 Achelis, Die syrische Didaskalia. 317.

4 P. Or., VII, 32.

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