- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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1 oo

TOR ANDRAE

4: 159), aber dies mag ein Zufall sein, denn das Zinsnehmen
wird schon in einer mekkanischen Sure (30: 38) gerügt. Von
den Juden hatte Muhammed diese Forderung nicht gelernt, denn
er tadelt eben die Juden Medinas, dass sie Zins nehmen,
obgleich dies ihnen in der Thora verboten sei (3: 125). Von
dem alttestamentlichen Zinsverbot konnte Muhammed nicht
von selbst wissen und die Juden haben ihn auch gewisslich
nicht darüber belehrt. In der nestorianischen Kirche war das
Zinsnehmen den Priestern schlechthin verboten und den Laien
die Enthaltung davon auf das Dringlichste empfohlen. »Wir
lehren und bestimmen dass keiner von den Gläubigen Zins
nehmen soli. Wie so jemand dies tut, indem er seine Augen von
der Vollkommenheit abwendet, so möge er zusehen, dass er
nicht selbst ein Schuldner werde.»1

In diesem Zusammenhang ist nun auch eine Frage zu
besprechen, zu der die voranstehenden Ausführungen wohl
An-lass geben dürften. Wenn Muhammed in der hier
behaupteten Weise, wenn nicht gerade von dem syrischen Mönchstum,
so doch von einer Kirchenfrömmigkeit, die unter starkem
Ein-fluss dieser Mönchsreligion stand, soviel gelernt hat, warum wird
denn nirgends, auch nicht in der Form einer Ablehnung, die
Haupttugend des Mönches, die von der westlichen wie auch
von den meisten östlichen Kirchen so hoch gefeierte Virginität
erwähnt? Dreimal wird im Koran das Mönchstum genannt.
»Wir haben in die Herzen derer, die ihm (Jesus) folgen, Güte
und Barmherzigkeit gelegt und ein Mönchstum, das sie selbst
erfunden haben — wir schrieben es ihnen nicht vor — aus
Trachten nach dem Wohlgefallen Gottes. Sie halten es aber
nicht in der Weise, wie es gehalten werden sollte» (57: 27).
Sure 9: 31 wendet sich gegen die abgöttische Verehrung der
Schriftgelehrten und Mönche und 9: 34 erklärt, dass »viele
von den Schriftgelehrten und Mönchen die Güter der Menschen
in Nichtsnutzigkeit verzehren». In der zeitlich nahestehenden
Sur. 5: 85 wird aber den Christen nachgerühmt, dass sie von
allen Menschen am meisten wohlwollend sind gegen die Muslime,
»dies weil unter ihnen Priester und Mönche sind und weil sie
nicht hochmütig sind». Vielleicht ist diese auffallend
schwankende Beurteilung des Mönchstums dadurch zu erklären, dass
Muhammed eigentlich zwei verschiedene Arten von christlichen

1 Synodicon Orientale, ed. Chabot, 412, Syn. 585, Can. XV.

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