- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I

kariös.1 Manche von den Jüngern Schenutes sagten den
ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch Stücke der heiligen
Schrift her und knieten dabei ohne Unterlass. Schenute schrieb
ihnen vor, dass sie in ihren Vigilien nur drei Schriftabschnitte
zu den bei den gemeinsamen Gottesdienste gelesenen hinzufügen
dürften.2 Von der Form dieses Kultus dürfen wir annehmen, dass
sie derjenigen der gemeinsamen Andacht ähnlich gewesen sei. Von
der letzteren gibt uns Cassian3 eine Schilderung, die für die
Geschichte des islamischen Gebetes nicht ohne Interesse ist: hier
wechseln die lectio des Vorbeters, lautes und leises Gebet der
Teilnehmer, Knieen, Stehen mit ausgebreiteten Armen mit
einander ab. Wahrscheinlich haben schon die ägyptischen
Asketen wie später die muslimischen die Gebetswerke nach
Kniebeugungen gezählt, die jede besondere lectio abschliessend

Es ist das Verdienst A. J. wensincks5 auf die nahe
Verwandtschaft der Vigilien des Korans mit den Gebetssitten der
syrischen Mönche und Anachoreten hingewiesen zu haben. Die
syrischen Asketen schätzen die Vigilien ausserordentlich hoch.
»Du sollst nicht meinen, Mensch, dass unter all den Werken
des Mönches eine Übung sei, die grösser und vortrefflicher sei
als das Werk des Wachens», sagt ’Isliäk von Ninive.6 Bei
diesen nächtlichen Andachtsübungen wurde vor allem der Psalter
gelesen. Thomas von Marga erzählt, dass viele Mönche den
Psalter zwischen Abend und Morgen zweimal lasen.7 Schon in
den ägyptischen und palästinensischen Mönchkreisen gehören
irpoosD’/Yj xai <|>aX[i(j>§ia wie selbstverständlich zusammen.8 In
der syrischen Asketensprache ist das »Psalmodieren» zuweilen
der technische Ausdruck für die geistigen Übungen überhaupt.
Der heilige Achelides wählte eine Zelle ausser dem
Klostergebiete und dort »psalmodierte er in der Einsamheit» (nfzammar

1 Vertiis de St. Macaire, Ann. Mus. Guimet, XXV, 167. Das Durchwachen
der halben Nacht hatte Pachom vorgeschrieben, Vie de Pachome, a. a. O., 347.

2 Leipoldt, Schenute, 131.

3 Instit. II, Reg. Pack. 6.

4 Vgl. z. B. Vertus de St. Macaire, a. a. O., 167, 222. An letzterer
Stelle werden die Kniebeugungen metanoias genannt. Dieser Ausdruck wird
auch in der syrischen Mönchsliteratur verwendet, Anecdota Syriaca, II, 112.

5 A. a. O., 104 ff.

6 ,Urhä. d’dajränütä, ed. Bedjan, 134.

7 Assemani, B. O., III, 1, 492.

8 Vgl. z. B. Cyrillus Hier., Catech., XV, Migne, P. Gr., XXXIII, 90.

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