- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)

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TOR ANDRAE

Wieder also ein wichtiger Hinweis auf die Rolle der ostsyrischen
Kirche bei der Entstehung des Islams.

Ich möchte hier auch darauf aufmerksam machen, dass
auch die Polemik Muhammeds gegen die Juden im grossen
Umfange auf Argumente zurückgreift, die vorher in der
kirchlichen Judenbekämpfung verwendet worden waren. Die
Anschauung, dass das Gesetz und ganz besonders die Speiseverbote,
auf deren Einhaltung sich die Juden viel einbilden, in der Tat
keineswegs einen Vorzug, sondern vielmehr eine göttliche Strafe
wegen ihrer Treulosigkeit darstellen (2: 286, 4: 158, 6:147, 7: 156),
führt GOLDZIHER1 auf die ähnliche Wertung des Gesetzes
in gnostischen, vor allem in marcionitischen Kreisen zurück.
Früher meinte man ja überhaupt, die christlichen Vorbilder des
Korans an erster Stelle in den Lehren mehr oder weniger
mystischer Sekten suchen zu müssen. Indessen ist die
koranische Auffassung in dieser Frage auch bei den syrischen
Theologen allgemein verbreitet. »Wegen deiner Sünden hat
dir Gott die Opfer gegeben und dir die Speisen geschieden»,
so belehrt Aphraates die Schriftgelehrten.2 Die syrische
Didaska-lia führt denselben Gedanken in aller Breite aus.3

Die Anklage Muhammeds gegen die Juden wegen
Verfälschung der Thora wollte HlRSCHFELD1 wenig glücklich
durch eine verworrene Kunde von dem K’tib und K’re, die
dem Propheten gekommen wäre, erklären. Die Schriftfälschung
hat in der Tat eine lange und sehr interessante Geschichte. Die
Beschuldigung ist nach EPIPHANIUS (Huer. XVIII, 1) von der von
ihm vielleicht irrtümlich als jüdisch bezeichneten Sekte der
Nasa-räer gegen die gesetzestreuen Juden gerichtet worden. Sie
glauben zwar, dass Moses eine vo[i.od-nio. erhalten habe, 00 taürrjv 8é
’fija’.v, càCk STSpav. "Esaay.ov jàp KsxXàa&a.’. taöta tà ßtßMa, d. h.
die heiligen Schriften der Juden, zunächst der Pentateuch.
Dieselbe Anklage wird von Seiten der Christen gegen die Ebioniten5,
gegen Elxai und vor allem gegen Mani6 gerichtet. »Die Kinder
des Irrtums (d. h. die Manichäer) schnitten heraus und nahmen,

1 Vorlesungen, 13.

2 Horn. XV, § 7, Bert, 268.

3 Achelis, 130 f.

4 Beiträge zur Erklärung des Korans, 54.

6 Epiphanius, Haer. XXX, 18.

0 Kessler, Mani, 302.

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