Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andræ, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die eschatologische Frömmigkeit Muhammeds (forts.)
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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM I I I
liehen Spuren des Parsismus, die GOLDZIHER eben daselbst
aufdeckte, wird es sich wohl herausstellen, dass sie tatsächlich
durch die christliche Kirche des sassanidischen Reiches
vermittelt worden sind, z. B. der Bezeichnung des Ungläubigen als
zälim (vgl. syr. tä/ömä), dem Verbot der Totenklage und
vielleicht noch anderem.
Zuletzt nur ein Wort über die Frage, auf welchen Wegen
Muhammed mit dem syrischen Christentum bekannt geworden
war. Ich habe in dem ersten Teil dieser Studie versucht, den
Beweis dafür zu liefern, dass sogleich nach der Eroberung
Jemens durch Wahriz eine kräftige nestorianische Mission in
diesen Gegenden eingesetzt haben muss. Alles, was wir sonst
von der nestorianischen Mission unter den Völkern Asiens
wissen, berechtigt uns zu der Annahme, dass sich die
Propaganda auch hier keineswegs darauf beschränkt habe, die
zerstreuten Früchte der früheren Mission wieder einzusammeln,
sondern dass sie sich auch an die heidnischen Araber gewandt
habe. Eine Gelegenheit, wie dabei die grosse Messe von ’Ukäz
bot, dürften wohl die Missionare sicher ausgenützt haben.
Ihrer Verkündigung hat Muhammed b. Abdallah
gelauscht. Mächtig hat sie auf ihn gewirkt, sie hat in seiner
Seele Kräfte in Bewegung gesetzt, deren Wirkung und innere
Entwicklung ihm selbst zunächst — wie es bei den naiven
»Inspirierten» immer der Fall war — unbemerkt blieben und deren
schliesslicher Ausbruch ihm daher nicht mehr als Schöpfung
seines eigenen Geistes, sondern als Engelsrede entgegentrat.
Nach dem Schema dieser Missionspredigt hat er unbewusst
seine »Lesungen» gedichtet, was besonders hervortrat, als er
in der zweiten und dritten Mekkanischen Periode sich etwas mehr
um die Komposition und den inneren Zusammenhang seiner
Eingebungen hat bemühen können.
Von Jemen her ist die christliche Missionspredigt an
Muhammed gekommen. Nach Jemen weisen bei ihm auch der
Gottesname Ralimän und seine Teilnahme für die Christen
Nayräus, die er als »Gläubige» schlechthin bezeichnet.
Hat die muslimische Tradition am Ende nicht eine
verworrene Erinnerung an eine Begegnung des werdenden
Propheten mit diesen Predigern aufbewahrt? Es sind freilich erst
Gelehrten des vierten Jahrhunderts — ’Abül-Farag al-IsbahäWl
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