- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Georg Loesche, Protestantische Kirche und Kultur in Österreich-Ungarn vor und nach dem Weltkriege

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128 GEORG LOESCHE

kirchen. Wie in Wien ein Bürger, brannte in Oberösterreich
(16. 8. 1527) ein Geistlicher, von Luther in einem herrlichen
Brief getröstet.

Der feste Zugriff Rudolfs II rief einen der vielen
Bauernkriege hervor, der zugleich wirtschaftliche Gründe hatte. Der
schrecklichste entbrannde unter Ferdinand II, der die Kämpfer
auf beiden Seiten je länger je mehr verwilderte. Heut sind
die Nachkommen dieser ’Heldenbauern’ meist die treuesten
Schildträger Roms. — In keiner Provinz sind die Akten über
Reformation und Gegenreformation so vollständig erhalten wie
in ’Innerösterreich’ (Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Triest,
Istrien). Jahrzehntelang blieb hier der ’kirchliche Vergleich’
das Losungswort der Stände. Da aber der letzte Augenblick
verpasst wurde, in dem noch eine Generalreform Erfolg erzielt
hätte, schritten die ’Herren und Ritter’ unaufhaltsam vorwärts.
Das ganze Land erhielt protestantisches Gepräge; seine
Hauptorte wurden auch die des Luthertums, mit höheren Schulen.
In Krain wurde die religiöse Bewegung zugleich
national-sprachlich wichtig für den slovenisch-kroatischen Bereich.

Kaum war der Gipfel in der ’Steirischen
Religions-Pazifika-tion’ (1578) erklommen, so setzte die Umwälzung ein. Aber
die Evangelischen verharrten im ganzen gegenüber aller Gewalt
und List auf dem Wege des Gesetzes. Ja, diese viel
geschmähten steirischen ’Herren und Ritter’ bezeugten ihre
Loyalität noch auf dem Trauerpfad in die Verbannung; sie verliessen
diè geliebte Heimat mit einem Segenspruch für ihren harten
Landesvater.

Von unserer ganzen Geschichte ist wohl keine
Begebenheit so bekannt im Ausland wie die Vertreibung der 20,000
Salzburger (1731). In dem Hochstift waren die in alten Zeiten
unterdrückten hussitischen Regungen durch Lutherschriften und
sächsische Knappen wieder aufgelebt und vertieft. Allein die
Erzbischöfe, unmittelbare Reichsfürsten, oft sehr zweideutigen
Wertes, handhabten ihre Doppelmacht unerbittlich. Die
Folgen: Wirtschaftlicher Niedergang; Tücke, Furcht und Heuchelei
richteten sich ein. Endlich Tirol, das sogenannte Land der
Glaubenseinheit, zeigt die Eigentümlichkeit, dass es sich dem
Luthertum am frühesten er- und verschloss und dafür vom
Anabaptismus heimgesucht wurde. Das sinnlose Wüten
gegen ihn machte doch nicht nur Geschworene und Unterbe-

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