- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufemte årgången, 1925 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Georg Loesche, Protestantische Kirche und Kultur in Österreich-Ungarn vor und nach dem Weltkriege

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PROTESTANTISCHE KIRCHE UND KULTUR IN ÖSTERREICH-UNGARN I I 5

In Kroatien und Slavonien wurde die Reformation
namentlich durch die aus Württemberg besorgten kroatischen
Bibeln und Erbauungsbücher gefördert, vernichtet durch
Drasko-vich, Bischof von Raab (1587).

Bosnien und Herzegowina, seit 1878 von Osterreich
besetzt und verwaltet, seit 1908, früheren Abmachungen gemäss,
annektiert, hatte die eben genannten slavischen Reformbehelfe
in zahllosen Abdrücken aufgenommen; aber schon am Anfang
des 17. Jahrhunderts fanden sich dort keine Evangelischen
mehr. Allmählich stellten sich solche wieder ein; die
Sammlung dieser Verstreutesten in der Diaspora erfolgte von Agram
aus; es bildeten sich Gemeinden in Banjaluka und Serajevo,
von wo der Weltkrieg seinen Anfang nahm.

II. In und nach dem Weltkriege.

Österreich.

In der Zeitschrift eines neutralen Landes, auch wenn es
Schweden ist, ist es kaum möglich, über Ursprung,
Verlauf und Folgen dieses furchtbarsten aller Kriege in aller
Offenheit zu reden. Immerhin darf so viel festgelegt werden, was
nicht mehr weggeleugnet werden kann! Noch nie ist ein Krieg
mit solchem Ubermass an Lüge angezettelt, geführt und
beschlossen worden. Die Herrscher der Mittelmächte waren
Friedenskaiser, auf keinen imperialistischen Eroberungskrieg
gerüstet. Seit der Gründung der Deutschen Reiches war
Bismarck nur auf Sicherung des Friedens bedacht. Hauptschuldig
ist Russland s Panslavismus mit dem Drang nach
Konstantinopel, das nur über Wien und Berlin zu haben war. Frankreich
brütete seit 50 Jahren Rache für Sedan. In England gab der
Handelsneid seit 20 Jahren die Parole aus: ’Germaniam esse
delendam’. Italiens ’sacro egoismo’ übertönte den schuldigen
Dank an Deutschland für die Hilfe zur Einheit und Erhebung
zum Königreich durch den Hass gegen den österreischen
Erbfeind. Für die Donau-Monachie war es ein besonderes Unheil,
dass ihre nur noch durch die Autorität ihres überalterten Kaisers
{1848 —1916) mühselig zusammen gekitteten und geketteten
vorwiegend slavischen Kronländer längst ihre Autonomie ersehn-

9 — 25425. Kyrkohist. Årsskrift 1925.

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