- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Trettiofjärde årgången, 1934 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Max Pribilla S. J., Nach einer Vortragsreise durch Schweden

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MAX PRI HILLA

gilt natürlich auch für jede christliche Gemeinschaft. Mit Recht
bemerkt der protestantische Theologieprofessor otto Piper1:
»Eine Kirche, die . . . nur in stiller Beschaulichkeit daran dächte,
sich darzustellen’, d. h. deren Ideal nur wäre, von andern
unangefochten zu bestehen, und die nicht auch an Ausbreitung
und Einfluss dächte, wäre keine Kirche Christi, die das Gebot
ihres Herrn ernst nähme, alle Menschen zu seinen Jüngern zu
machen. Weil sie eine Gabe für alle besitzt, muss sie auch
versuchen, allen diese Gabe mitzuteilen, allen
Missverständnissen und Widerständen zum Trotz.» An einer solchen
Propaganda darf niemand Anstoss nehmen; sie ist im Grunde nichts
anderes als der geistige Kampf um die Wahrheit.

Nun aber die andere Seite! Zweifellos soll und muss jede
Propaganda, die von Christen ausgeht, sich an die Gebote der
christlichen Klugheit und Liebe halten. Eine schlechte Methode
wäre es, die Wahrheit zu verbreiten und zugleich die Liebe zu
verletzen. Es kommt nämlich nicht nur darauf an, dass man
für seine Überzeugung eintritt, sondern auch auf die Mittel, mit
denen das geschieht. Daher ist jede Art von schroffem und
lärmendem, unehrlichem oder heimtückischem Vorgehen zu
verwerfen, ebenso wie die Aufbietung wirtschaftlichen oder
politischen Druckes zu konfessionellen Zwecken.
Proselytenmache-rei, gleichviel ob sie durch Umschmeichlung oder Bedrohung
der Seelen erfolgt, ist christlicher Gesinnung und christlichem
Verhalten fern. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
muss auch für das gegenseitige Verhältnis der christlichen
Konfessionen gelten, deren Waffen Wahrheit und Liebe sein sollen.
Verstösse gegen diese Regel, mögen sie nun von Protestanten
oder Katholiken ausgehen, sind zu verurteilen und von beiden
Seiten abzuwehren. Im übrigen liegt der wirksamste Schutz
gegen alle unziemliche Propaganda in der Sinnesart des
modernen Menschen, der auf seine Freiheit sehr erpicht ist und
deshalb immer dazu neigt, das gerade Gegenteil dessen zu wählen
oder zu tun, was ihm so aufdringlich angepriesen wird.

»Die Katholische Kirche ist auch in Schweden der
Mutterschoss, aus dem die Protestanten geschichtlich ihren Ur-

1 Vom Machtwillen der Kirche (Tübingen 1929) 12.

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