- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Fyrtiofemte årgången, 1945 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Hans-Joachim Schoeps, »Rabbi» Johan Kemper in Uppsala

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hans-joachim schoeps

Chacham Zebi1 eine Schrift gegen ihn geschrieben habe, Chajjun sich
aber gegen ihn wie gegen die Polemiken des Rabbiners Joseph Ergas
mit den Streitschriften "US "1251 (= venator cervi)2 und !"P niflb©
(= Gottesflamme, Cant. 8, 6) — beide Amsterdam 1714 — tapfer
verteidigt habe.

Was Norrelius hier getreulich berichtet, ist die Aussenseite des
berüchtigten Chajj unstreites, der in seinen verschiedenen Phasen
speziell von H. Graetz3 ausführlich dargestellt worden ist.

Graetz sieht in Chajjun einen blossen Abenteuer und Betrüger,
wie er vorher in Sabbatai Zewi auch nichts anderes gesehen hatte.
In Wirklichkeit haben wir hier die letzte Phase des theologisch wie
geistesgeschichtlich durchaus ernstzunehmenden Streites um
Sabbatai Zewi vor uns, in dem Chajjun beachtenswerte theologische
Überlegungen angestellt hatte. Ein Mann wie der angesehene
se-phardische Oberrabbiner Aylion hätte sich für einen primitiven
Betrüger schwerlich in die Schanze geworfen. Und wenn zum Schluss
(1722) gar 130 Rabbiner Deutschlands, Polens, Italiens, Afrikas und
der Türkei den grossen Bann gegen Chajjun ausgesprochen haben4,
dann ist das erheblich mehr Aufwand als man gegen einen blossen

unschuldig erklärte. Zebi Aschkenasi seinerseits nun antwortete mit dem Bann
gegen Chajjun, konnte aber nicht durchdringen und musste sogar —- selber
in den Bann getan — die Stadt verlassen. — Über die komplizierten Vorgänge
vgl. Graetz, a. a. O. 350—359; 530 ff.

1 Über ihn — sein genauer Name ist Zebi bar Jakob Aschkenasi — vgl.
J. C. Wolf, Bibi. Hebr. IV (Hamburg 1733), 962; Jüd. Enz. III, 483 ff.
—-Hauptquelle ist die Biographie Megillat sefer (ed. Kohan, Warschau 1896)
seines Sohnes Jakob Emden, der sich selber Kannai ben Kannai (Eiferer,
Sohn des Eiferers) nannte.

2 Die Vorrede dieser Schrift erzählt die ganze Geschichte des
Chajjun-streites. Am Schluss polemisiert er gegen R. Naftali Cohen, der seine
Approbation des »Os lelohim» als von Chajjun erschlichen widerrufen hatte.
Dazu vgl. auch D. Kaufmann, R. Naftali Cohen im Kampf gegen Chajjon,
Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur, Berlin 1899.

3 Geschichte der Juden, Bd. X, 340—366; 514—544.

4 Die Geschichte seiner Verketzerung durch die Rabbinen ist in Chajjuns
letzter Verteidigungsschrift Hakoloth jechdalun (Amsterdam 1725) gegeben.
Ihr folgen Jost, a. a. O. VIII, 123 und P. Beer, Geschichte, Lehren und
Meinungen aller bestandenen und noch bestehenden Sekten des Judentums
etc. ii, Brünn 1823, 300. Im Druck liegt ferner vor eine Schrift von Moses
Chagis die auch die Erlasse des Frankfurter Rabbinats gegen
Chajjun enthält und 1726 in Hanau erschienen ist.

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