- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
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(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - II. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

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34 Tl. Von den Kindheitsjahren bis zur Berufung

Not geshüßt. Die Warnung vor Geiz, weltlihem Sinn und Unbarmherzig-
keit siammt, wie wir sehen werden, aus einer anderen Quelle als der per-
sönlichen Erfährung.

So nahte das Jahr, wo für den Islam die Seit vollendet war. Mo-
hammed war jeßt 40 Jahre alt, ein unabhängiger und wie es scheint, an-
gesehener Mann. Es wird behauptet, daß er unter seinen Landsleuten den
Beinamen Al-Amin, der Zuverlässige, trug, und wenn uns diese Bezeich-
nung auh nit die nä<stliegendste Charaktereigenshaft Mohammeds aus-
zudrü>en scheint, so hat seine Persönlihhkeit doh offenbar eine seltsame
Sähigkeit gehabt, Vertrauen einzuflößen. Welhe Beschäftigung er gehabt
hat, darüber lassen uns unsere Urkunden in Ungewißheit. Daß er Kaufmann
gewesen sei, ist nur eine Vermutung, die si<h darauf gründet, daß er mit
einer Kaufmannswitwe verheiratet war, und auf den Umstand, daß er im
Koran einige Redewendungen und Fachausdrü>e aus der Handelssprache
anwendet. Wir haben jedo< feine siheren Angaben darüber, daß Mo-
hammed für seine Frau oder si< Handelsreisen unternommen hätte, und
die Ausdrüde aus der Handelssprache gehören tatsächlih zu der religiösen
Sprache, die Mohammed nict erfand, sondern übernahm.

Als die Zeit fam, daß Allah MohFnmed zu seinem Propheten be-
rufen wollte, mate si das Heilige und sein erst in seinen Träumen
bemerkbar. Er hatte Gesichte, so hell wie E 1s Er gewann die
Cinsamkeit lieb und wanderte fern von der Städt auf Bergpfaden und in
Sáluten. Steine und Bäume begrüßten ihn shon mit dem Rufe: „Friede
sei mit dir, Allahs Apostel.“ Er sah ih oft um, konnte aber den, der da
rief, niht entdeÆen. Einmal pflegte er sih in jedem Jahr in eine Höhle
im Berge Hira zurü>zuziehen, um si<h einen Monat lang Andachtsübungen
zu. widmen.

Die Berufung des Unsichtbaren zieht den Menschen in Stille und Ein-
samkeit. Es gilt shon von primitiven Sehern und Propheten, daß sie sih
gern in den Wald oder auf den Berg begeben, um die Berufung des Geistes
zu erwarten. Die einsamen Andachtsübungen in der Höhle des Berges Hira
erinnern uns jedo< zunächst an die asketishen Gebräuche des syrischen
Christentums. Die syris<he Frömmigkeit war vom Ideal der Mönlhsreligion
beherrscht. Au der fromme Laie zog si<h zuweilen gern in die Einöde
zurü>, um wenigstens eine Zeitlang das vollkommene Leben des Eremiten
zu führen. Es fehlt niht an Beispielen, daß auc die Heiden dieselbe Sitte
annahmen. Von Bischof Habel von Arbela wird erzählt, er habe oft, als
er no Heide war, die Schafe, die er hütete, verlassen, „er ließ si in einer










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