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Tod, Auferstehung und ewiges Leben 47
Einen eigenartigen Zug in Mohammeds Auffassung vom künftigen
Leben können wir hier niht übergehen. Die Seligen im Himmel und die
Verdammten, die in der Hölle gepeinigt werden, nennt er nie Geister oder
Seelen. Er weiß zwar, daß der Mensch eine Seele hat, die ihm beim Tode
genommen wird, aber eine Seele ist für ihn kein Wesen, das ohne Körper
denken, fühlen und handeln kann. Mohammed hat sih die Seele wahr-
scheinlih als eine unpersönliche Kraft, einen Lebensatem vorgestellt. Wenn
Allah sie beim Tode des Menschen wieder zu si< nimmt, tritt der Mensch
in ein Stadium von völliger Bewußtlosigkeit, wie in einen tiefen traumlosen
Sélaf. Wo si die Seelen befinden, wenn Allah sie zu, si< nimmt, ob sie
geradezu vernichtet werden, oder ob sie in einem Stadium von Potentialität
fortbestehen, sind Fragen, die Mohammed niht berührt. Jedenfalls erhält
der Mensch erst dur< die Auferstehung wieder Leben und Bewußtsein.
Die Auferstehung ist daher tatsählih ein neuer Schöpfungsalt. Wenn die
Ungläubigen höhnisch fragen: „Wie wäre es wohl mögli, daß wir wieder
Leben erhalten sollten, wenn wir shon in verweste Knohen verwandelt
sind?“ antwortet der Prophet mit dem Hinweis auf die wunderbare Ent-
stehung des Menschen im Mutterleibe. Er, der zum ersten Male den
Menschen in seiner Mutter Leibe aus einem Tropfen geronnenen Blutes
geschaffen hat, hat au wahrli®@ die Kraft, ihn zu erwed>en, d. h. ihn
aufs Neue im dunklen Muttershoß der Erde zu shaffen und ihn lebend
ans Licht zu bringen.
Da aber der Zustand zwischen dem Tode und dem Gericht ein Schlaf
ohne Bewußtsein und Träume ist, folgt daraus, daß es dem Menschen fo
erscheint, als folge das Gerit unmittelbar auf den Tod. Unzählige Male
hat Mohammed im Roran diesem Gedanken Ausdru> verliehen, der augen-
scheinlih einen sehr tiefen Eindru> auf ihn selbst gemacht hat. Wenn der
Mensch bei der Auferstehung erwaht, wird er gefragt, wieviel Zeit seiner
Ansicht nac verflossen sei, seit er im Tode ents<hlummert ist. Die Gere<ten,
die durc ihren Glauben an die Offenbarung die Wahrheit kennen, wissen,
daß der Tag der Auferstehung angebrochen ist, aber die Sünder sind völlig
verwirrt. Sie s<hwören, es sei nur eine Stunde vergangen, oder sie seien
einen Teil des Tages oder einige Tage im Grabe gewesen (34, 54 ff.;
46, 34 f. usw.). Man versteht wohl, wel<he Wirkung dieses Motiv in der
Erwe>ungspredigt des Propheten gehabt hat. Die Stunde des Gerichts,
die den Ungläubigen so unendlih fern zu sein schien, wird sie erreihen,
ehe sie es ahnen. Keine unendlihen Seiträume werden verstreihen. In
derselben Stunde, wo sie ihre Augen im Tode geschlossen haben, ist das
Gerit shon angebrochen.
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